Nette Unterhaltung für Zwischendurch

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la calavera catrina Avatar

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"Was nicht war, kann ja noch werden" erzählt vom Erwachsenwerden und der Zerrissenheit zwischen Verantwortung und der unbeschwerten Jugend.

Als Freya von der Schwangerschaft ihrer besten Freundin erfährt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass sie in ihrem Leben feststeckt. Statt sich damit auseinanderzusetzten, flüchtet sie in das Zuhause ihrer Kindheit und sucht Trost in ihren Abi-Erinnerungen, als das Leben noch aufregend und zwanglos war. Als sie ihre Jugendliebe Chris zufällig begegnet, bahnen sich alte Gefühle ihren Weg und sie will die guten Zeiten wieder aufleben lassen, um sich besser zu fühlen. Abgesehen von ein paar Kapitel, in denen der 19-jährige Vergangenheits-Chris die Ich-Perspektive einnimmt, erzählt Freya die Geschichte mit Rückblenden, die elf Jahre zurückliegen. Freya ist eine durchaus anstrengende Hauptfigur mit viel Entwicklungspotential. Sei es das naiv überdrehte Vergangenheits-Ich oder die gegenwärtige „Meisterin der Ablenkung“, die aus egoistischen Motiven handelt und begreifen muss, das die schöngefärbte Jugendzeit vorbei ist und sie sich nun der Wahrheit stellen muss. Gerade der Anfang war sehr erheiternd geschrieben, das lässt aber leider mit der Zeit nach und es fehlt an lockerem Humor. Es ist eine Liebesgeschichte, die fast nebenbei geschieht. Entscheidend ist die Weiterentwicklung der Hauptfigur und die Konfrontation mit sich selbst, um die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Nach einer überraschenden Wende war der Schluss zwar absehbar, aber mündet dennoch in einem kitschfreiem Finale mit schöner Botschaft.