Roman über eine Heldin, die nicht erwachsen werden will.

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maulwurf123 Avatar

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„Was nicht war kann ja noch werden“ lautet der Titel des Romandebüts von Autorin Lydia Schmölzl. Das insgesamt 448 Seiten umfassende Taschenbuch ist am 29. September im Ullsteinverlag erschienen und zieht mit seinem knalligen Cover die Blicke auf sich.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die dreißigjährige Protagonistin Freya. Erfolgreich in ihrem Job und in einer Beziehung glücklich, lebt sie in Hamburg. Alles scheint in Ordnung zu sein, bis jedoch eines Tages ihre beste Freundin ihr offenbart, dass sie schwanger ist. Mit Überschallgeschwindigkeit wird Freya in eine Krise katapultiert. Sie ist sich sicher: Jetzt ist es mit der Jugend offiziell vorbei. Die logische Konsequenz? Für Freya ganz klar: Beziehungspause vom Langzeitfreund fordern, Job kündigen und in das Zuhause ihrer Kindheit fliehen.
Dort hingegen trifft sie auf Jugendliebe Chris und weiß plötzlich, was sie will: Mit Chris für immer jung sein! Ausgerechnet dieser macht ihr aber ganz klar, dass sie ihre Vergangenheit verklärt hat. Und solange sich Freya nicht den Geheimnissen und Fehlern von damals stellt, kann sie auch in der Gegenwart nicht vorankommen…

In einem lockeren, leichten Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte von Freya. Dabei gelingt ihr wahrlich eine nette Leseunterhaltung. Mit einer Prise Humor und einem kontinuierlichen Spannungsbogen ist die Handlung versehen. So fliegen die Seiten beim Lesen förmlich dahin.

Freyas Reise zurück in das Zuhause ihrer Kindheit, dem ‚Kuhdorf‘ Werne, wird auch eine Reise in ihre eigene Vergangenheit. In Rückblenden wird man als Leser mit auf diese Reise genommen. Dadurch erlangt man noch nähere Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistin. So kann man ihre Handlungen und Beweggründe in der aktuellen Zeit noch besser nachvollziehen.

Freyas Schwelgen in Erinnerungen und das Nicht-Loslassen ihrer Kindheits-/ Teenagerträume werden innerhalb der Geschichte teils mit sehr sentimentalem Blick behandelt. Die Sehnsucht und Glorifizierung der Protagonistin mit ihrer eigenen Vergangenheit konnten mich als Leser leider nicht wirklich berühren. Aus diesem Grund nur drei Sterne für diesen Unterhaltungsroman.