Das Buch ist ein Beispiel dafür, dass es manchmal gut ist, nach ersten Seiten, die nicht so gefallen, doch dranzubleiben. Zu Beginn überwiegt der Eindruck, dass hier ein oberflächliches "ich bin so toll, aber auch reflektiert und arbeite in der hippen Medienbranche"- Buch geschrieben wurde. Nach den ersten Seiten wollte ich es weglegen...aber da war ein Funke der glauben ließ, dass dies nur ein stilistisches Mittel ist, um nachher umso mehr zu überraschen. Und tatsächlich: Seite für Seite gewinnt die Geschichte an Tiefgang und Reflexion. Die mir zu Beginn sehr unsympathische Hauptperson gewinnt an Tiefe und man wird Zeuge der nach und nach stattfindenden Erkenntnis- und Wachstumsgeschichte. Und ganz ehrlich: Auch wenn Elemente des Endes schon im ersten Drittel mehr als absehbar sind (Stichwort Scheune), bleibt wirklich ein Überraschungsmoment, der zu Tiefgang führt und das Buch letztlich SEHR lesenswert macht!