Überzeugte leider nicht.

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Die Protagonistin Freya verfolgt mit Ehrgeiz ihre Karrierepläne, im Übrigen trudelt sie ohne Halt und mit viel Angst vor dem Erwachsenwerden durchs Leben. In ihrer Beziehung ist sie nicht bereit einen der Schritte, die ihr Freund sich so sehr wünscht, einzugehen; als ihre beste Freundin schwanger wird ist sie schockiert. Gepackt von romantischen Gedanken an ihren Ex-Freund aus Schulzeiten bricht sie kurzerhand alle Zelte ab und fährt zu ihren Eltern in die Heimat.

Freya ist gestresst von ihrem Leben, vom Erwachsenwerden und den Wünschen, welche ihr Umfeld äußert. Ich persönlich fand die Darstellung überspitzt: Freya wirkte kindisch, unreif und völlig planlos. Auf der einen Seite wird sie als ambitionierte Karrierefrau dargestellt, auf der anderen Seite scheint sie auch in der Arbeitswelt völlig ohne Sinn und Verstand zu agieren. Freya idealisiert ihre Jugend und scheint sich völlig verblendet nur an das Positive der 90er und 00er Jahre zu erinnern - so reiht sich eine Erinnerung an diese Zeit an die andere, wobei Klischee auf Klischee folgt. Für Leser wie mich, die ebenfalls in dieser Zeit groß wurden und etwa zur selben Zeit geboren sein dürften wie im Buch Freya, sicherlich teilweise unterhaltsam, irgendwann ist die Grenze zum unerträglichen aber schlicht überschritten. Hat der Text so teilweise genau die richtige Portion Leichtigkeit und Humor, ist er phasenweise eine unerträgliche Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Vorhersehbare Wendungen und eine Protagonistin, die keine Entwicklung durch macht, sondern am Ende noch so unreif scheint wie zu Anfang. Hier konnten mich leider weder der Schreibstil noch die Geschichte überzeugen.

Fazit: Was eine wundervolle Coming-of-age-Geschichte hätte werden können bleibt leider ein seichter Roman mit abgedroschenen Platitüden ohne Tiefgang.