wenn man einfach stecken bleibt

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tilman Avatar

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Freya ist mal wieder in Hektik und hat auch ganz verschwitzt ihrem Freund Thorsten zu sagen, dass ihre beste Freundin mit Mann zu besuch kommt und das mit dem Essen, dass hat sie auch noch nicht im Griff. Wie immer, hilft Thorsten aus der Klemme, ist aber auch etwas angefressen. Als beim Essen aufkommt, dass ihre beste Freundin schwanger ist, kann Freya sich nicht ganz so freuen. Sie wird bald dreißig, ist gerne am Feiern und nimmt das Leben locker und das Drängen von Thorsten, man könne doch sesshaft werden und vielleicht auch mal eine Familie gründen, überhört sie lieber. Das Thema Schwangerschaft wischt somit auch gleich vom Tisch und stürzt sich in ihre Arbeit und hofft auf die Beförderung, aber die kommt nicht und stürzt Freya nur noch mehr in die Krise und sie will Veränderungen nur so, wie sie es will, aber das Leben meint es anders.
Der Beginn war super und witzig und da ist die Überdrehtheit von Freya auch noch amüsant und die Zerrissenheit zwischen Jugend Partyzeit und Erwachsen werden wirklich auch nachvollziehbar. Dann fängt es aber an zu nerven und irgendwie ist sie stecken geblieben und kommt weder vor noch zurück und so auch die Autorin. Das Buch wiederholt sich und egal wo Freya aufschlägt, passiert das Gleiche. Sie erwartet es wie immer, aber alle anderen haben sich entwickelt. Auch die Rückblenden in die Jugend sind genauso und man bekommt keine Erklärung in meinen Augen, sondern nur Bestätigung, das Freya einfach nur nervt. Eine Wendung gibt’s erst auf den letzten fünfzig Seiten, aber da war es für mich schon viel zu spät. Auch die gekünstelten Metaphern sind so gewollt und nicht schlüssig. Ich hatte mich gestern auf einen tollen Leseabend gefreut, aber wurde echt enttäuscht. Es gibt so viele tolle und kluge „Frauenromane“, aber dieser hier ist es für mich leider nicht.