Zurück in die Vergangenheit

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mycloudy Avatar

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Freya ist 30 Jahre alt,wohnt in Hamburg und steht Mitten im Leben.
Sie ist erfolgreich in ihrem Job,steht kurz vor der Beförderung,sie hat einen Freund mit dem sie zusammenwohnt und der sie über alles liebt und eine Freundin auf die man sich verlassen kann.Also insgesamt führt sie ein glückliches Leben,wären da nicht die Pläne ihres Freundes den nächsten Schritt zu wagen und eine Familie zu gründen inklusive Hochzeit und Haus.Freya blockt diese Themen entschieden ab,ihr geht das alles viel zu schnell.
Als Freyas beste Freundin ihr eines Abends freudestrahlend eröffnet,dass sie schwanger ist und Freya bei ihrer Beförderung übergangen wird,flieht sie Hals über Kopf zu ihren Eltern nach Werne.
Dort trifft sie überraschend auf ihre Jugendliebe Chris und überwältigt von ihren Gefühlen beschließt sie mit Chris die „guten alten Zeiten“nochmal aufleben zu lassen und genauso zu leben,wie vor 10 Jahren-ohne Ängste,ohne Sorgen und beschließt die Sache mit dem Erwachsen-werden aufs Eis zu legen.
Doch je länger Freya und Chris in ihren Erinnerungen an früher schwelgen,desto klarer wird,dass nicht alles Friede,Freude,Eierkuchen war.Freya muss sich eingestehen,dass sie die Vergangenheit verklärt und viel negatives verdrängt hat und es an der Zeit wird sich der Vergangenheit zu stellen mit all seinen Höhen und Tiefen.

Der Roman hat mich über weite Teile gut unterhalten.Den Einstieg fand ich sehr amüsant und man wird in Freyas chaotisches Leben regelrecht hineinkatapultiert.Doch je länger ich mit Freya auf Reise in ihre Vergangenheit ging,desto genervter war ich irgendwann von ihr und konnte ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen.Auch ihre Art mit Menschen umzuspringen wie es ihr gerade passt,trug nicht dazu bei Sympathiepunkte zu sammeln.Leider plätscherte dann auch storymäßig der Mittelteil vor sich hin und ich habe mich durch diesen Teil des Buches gequält.
Gegen Ende nimmt die Story doch noch etwas an Fahrt auf und der Leser erfährt,was alles in der Vergangenheit falsch gelaufen ist und es erklärte für mich auch die ein oder andere Verhaltensweise von Freya,die sie an den Tag legte.
Alles in allem war der Roman recht durchwachsen und launig,mit einem gelungenen Einstieg,aber einem recht zähen Mittelteil,dem ein paar Seiten weniger sicherlich gut getan hätten.Der Schluss hat mich dann doch noch versöhnlich gestimmt.