Blick hinter die Kulissen

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holzfrieden Avatar

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Ich habe bereits Alba de Céspedes „Das rote Notizbuch“ gelesen und war total begeistert. Das gilt auch für „Was vor uns liegt“, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat.
Céspedes hat dieses Buch, ihren Debutroman, 1938 veröffentlicht. Zwei Jahre nach Erscheinen wurde es von dem Regime Mussolinis verboten.
Anfangs muss man sich stark konzentrieren, denn es geht um acht Freundinnen, deren Namen man am Anfang doch einigermaßen durcheinander kriegt. Céspedes beschreibt das Leben der acht jungen Frauen am Grimaldi-Konvikt in Rom. Sie leben und lernen dort. Sie führen ein, scheinbar unaufgeregtes Leben. Die Nonnen des Konvikts sind mehr oder weniger freundlich. Einige werden von den jungen Frauen um den Finger gewickelt, und andere sind einfach genauso jung wie sie und auf ihrer Seite. Aber es gibt natürlich auch, die die eher strenges Regiment führen und darum die Freundinnen umso mehr zu einer eingeschworenen Clique verschweißen lässt.
Zu Beginn des Buches stößt Emanuela als achte Freundin zur Gruppe. Sie scheint anders zu sein als die anderen und lässt diese sogar nicht an ihr inneres heran kommen. Man fragt sich, ob die Mädchen wirklich echte Freundinnen sind oder nur aufgrund ihrer Lebensumstände zusammenhalten. Nach ihrem Studium gehen die jungen Frauen unterschiedliche Wege. All das geschieht vor dem Hintergrund des aufkommenden Zweiten Weltkriegs. Es ist schon erstaunlich, dass so ein Buch verboten wurde. Ich kann es nur jedem empfehlen.