Ein absolutes Herzensbuch

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Was wir sehen, wenn wir lieben:

"Wissen Sie, das menschliche Hirn ist keine Maschine", erklärt sie. "Es ist Ausdruck unserer Seele. Wenn es etwas vergessen will, dann vergisst es. Weil es manchmal für uns besser ist, Dinge zu vergessen, als an ihnen festzuhalten. Das ist ein Schutzmechanismus. Und es liegt an Ihnen, diesen Schutz aufzubrechen oder eben nicht." - Kristina Moninger

Nach einem Sturz kann sich Teresa plötzlich nicht mehr an die letzten 5 Jahre ihres Lebens erinnern. Das Letzte, was sie weiß? Ein Date mit dem ehemals besten Freund ihrer Schwester. Aber als sie sich begegnen, versteht sie nicht, warum er sie meidet. Und was ist alles in ihrem Leben passiert? Warum hat sie das Tätowieren aufgegeben, warum hasst ihre beste Freundin sie, warum...? Es beginnt eine Reise, in der Teresa ihr Leben wie ein Puzzle wieder versucht zusammenzubekommen und manchmal passt ein Teil, doch ist es die richtige Stelle?

Das Buch ist absolut genial! Zunächst einmal habe ich noch nie so eine Thematik gelesen und ich finde, es wurde wirklich super umgesetzt. Der Gedächtnisverlust und die Reaktion von Teresa und ihrem Umfeld wurden wirklich realistisch umgesetzt (ich meine, wer würde nicht auch seine social media-Accounts, Nachrichten und Fotos auf seinem Handy checken :D). Außerdem mochte ich die Protagonistin wirklich sehr. Sie war stark und gleichzeitig leidenschaftlich, hatte ihre Ecken und Kanten und war einfach nur liebenswürdig. (Mir hat es sehr gefallen, dass sie eine Leidenschaft fürs Tätowieren hat und ungewöhnliche Hobbys besitzt.) Auch die anderen Charaktere konnte ich in mein Herz schließen, bloß mit Henry hatte ich bis zur Mitte des Buches eine schwere Beziehung durchgemacht. Als ich jedoch seine Gründe kennengelernt habe, wurde auch er in mein Herz geschlossen.
Der Schreibstil ist wundervoll leicht und im Laufe des Buches sind mir wirklich wunderschöne Zitate aufgefallen, viele die ich auch mehrmals lesen musste, weil sie so schön waren.

Was ich außerdem noch hervorheben möchte, ist der ungewöhnliche Perspektivenwechsel aus Erinnerungen, der Vergangenheit und den Flashbacks. Auch das wurde sehr sehr gut umgesetzt. Es war immer klar, ob ich mich in der Gegenwart von Teresa befinde oder ob es eine Erinnerung war. Es war überhaupt nicht verwirrend. Auch die wenigen Kapitel aus Henrys Sicht fand ich gut gewählt. Nichts war überflüssig und jedes Kapitel war wie ein anderes Puzzleteil, dass man mit Teresa versucht hat zusammenzufügen.

Des Weitern war es stellenweise unglaublich lustig. Natürlich gibt es auch einige traurige Stellen in dem Buch, aber mir hat sehr gefallen, dass nichts überaus dramatisch war, sondern es sich angefühlt hat, als könnte es jemanden im echten Leben widerfahren sein. Die Geschichte wurde wunderschön, leise, lustig und mit viel Leidenschaft erzählt und ich bin wirklich begeistert! Eine absolute Empfehlung. Das Ende war nochmal wirklich ein Höhepunkt und das letzte Kapitel ungewöhnlich und sehr sehr süß. Ein wirklich perfekter Abschluss!

Da ich Kristina Moninger davor noch nicht kannte, bin ich wirklich froh, dass ich hiermit auf sie aufmerksam geworden bin. :)