Die Einzelteile dreier (halber) Leben

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rosalie st. Avatar

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"Was wir sind" hatte mich nicht gleich. Ich fand den Roman anfangs zu langweilig-monoton im Erzählstil und die vielen belanglosen Detailbeschreibungen fast schon nervig. Doch je länger ich dabei blieb, desto mehr packte mich dieses Buch. Seite für Seite taucht man tiefer in die Leben der drei Protagonistinnen ein, lernt mehr über ihre (gemeinsame) Vergangenheit und versteht darum auch mehr und mehr über ihre Beziehungen zueinander. Und dann wird es spannend. Man beginnt, die einzelnen Punkte in den Lebensläufen der drei Protagonistinnen miteinander zu verbinden und sieht plötzlich das Gesamtbild eines (halben) Lebens vor sich. Man sieht die vielen kleinen Ereignisse, Zufälle, Entscheidungen, die einen schlussendlich dahin gebracht haben, wo man nun steht. Ich denke, dass dieser Roman sehr viele LeserInnen um die 40 abholen wird. Denn das Buch macht, was ein gutes Buch machen soll: Es hilft uns, uns selber und das Leben ein wenig besser zu verstehen. Hope greift mit ihren drei Frauenfiguren und deren so unterschiedlichen Lebensentwürfen und Problemen ein sehr aktuelles Thema auf und bewirkt durch die unterschiedlichen Zeitebenen, dass man sich schon fast in einer epischen Dramaserie wähnt.