Die Suche nach sich selbst

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antje123 Avatar

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Rastlos, schnelllebig und immer auf Achse – das vermittelt das Cover des Buches sehr schön. Nie sind wir zufrieden mit dem, was wir haben oder wie wir sind. Immer gibt es etwas, das besser, größer oder wertvoller sein muss. Was sind wir? Können wir uns nicht doch mit dem zufriedengeben, uns mit dem arrangieren, was wir haben?
„Was wir sind“ beschreibt das Leben von drei Freundinnen, die nicht an unterschiedlicheren Punkten stehen könnten:
Hannah ist verheiratet, erfolgreich im Job, nur ein Kind fehlt noch zur Vollendung des Glücks;
Cate ist mit Mann und Kind der Großstadt entflohen, doch ist es immer noch nicht das perfekte Leben, das sie sich vorgestellt hat;
Lissa scheint mit ihrem Leben an allen Ecken auf Kriegsfuß zu stehen, denn weder im Job noch in der Liebe scheint sie gewinnen zu können.
Und auch wenn die Freundinnen, die sich mehr und mehr auseinanderleben, kaum noch Gemeinsamkeiten aufweisen können, schwebt über allen die große Frage: Wer bin ich und Was kann ich sein?

Anna Hope skizziert in ihrem Buch ganz unterschiedliche Bilder von Frauen, die von sich selbst nicht wissen, wo sie gerade stehen und in welche Richtung sich ihr Leben weiterentwickeln wird. Dabei schafft es die Autorin auf eine bemerkenswerte Art, den Leser emotional so an jede Einzelne heranzubringen, dass er sich selbst mit jeder identifizieren und sich in die Gefühlslage jeder hineinversetzen kann. Auch dem Sichtwechsel, den Hope vollzieht und so jede Frau einzeln beleuchtet, kann der Leser sehr gut folgen.
Ebenso gelingt es ihr, ihr Buch leicht und charmant wirken zu lassen, auch wenn die Situationen, Lebenslagen und Probleme der Frauen das genaue Gegenteil sind. Es erleichtert den Lesefluss und bietet dem Leser die Möglichkeit, Teil des Buches zu werden. Und auch wenn es kein Krimi und auch kein Thriller ist, ist eine Grundspannung vorhanden. Spannung, Anspannung und der Drang danach, den Ausgang und die Entscheidungen der Frauen zu erfahren, macht es dem Leser leicht, das Buch zu lesen und keine bedeutenden Längen zu finden.