Ein Buch, das einen mit ambivalenten Gefühlen zurücklässt

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drums030 Avatar

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Es fällt mir erstaunlich schwer, meine Gedanken zu diesem Buch in Worte zu fassen. Vielleicht, weil es sehr ambivalente Gefühle in mir ausgelöst und mich entsprechend zwiegespalten zurückgelassen hat.
Das Buch macht sich mehrere Zeitebenen zunutze. Man begleitet drei weibliche Protagonisten also in verschiedenen Zeiten ihres Lebens. Mir erschließt sich der Sinn dieser Zeitebenen nicht recht weil ich finde, dass es nicht notwendig gewesen wäre um die Charaktere zu verstehen. Meines Erachtens hätte eine einmalige kurze Rückschau gereicht. Ich finde die mehrfachen Zeitsprünge eher anstrengend und unnötig. Die Quintessenz der Zeitsprünge ist, dass die 3 Frauen mit Anfang / Mitte 20 ein glückliches Leben, ohne viel Gedanken an morgen zu verschwenden, verbracht haben, während sie mit Mitte 30 insgesamt eher unzufrieden mit ihrem Leben sind, jede auf ihre eigene Art. Das ist der nächste Punkt, der mich stört: Es macht den Anschein, als lege die Autorin den Fokus darauf, dass nach den "gedanken"losen, jugendlichen Jahren Zeiten folgen, in denen die Dinge sich immer weniger so entwickeln, wie man es sich gewünscht hat. Sicherlich ist eine gewisse Desillusionierung im Laufe des Lebens ein normaler Prozess, mir liegt aber der Fokus bei allen 3 Protagonisten zu sehr auf dem, worin sie versagt haben, als auf dem, was sie erreicht haben. Daher lässt einen das Buch insgesamt eher ernüchtert und fast etwas verstört zurück. Das kann auch das Ende, an dem sich die Dinge noch ein Stück weit zum besseren wenden, nicht ganz abfangen.
Insgesamt ein Buch, das sich rasch, spannend und gut liest, weiterempfehlen würde ich es aber nicht.