Flüssiger Erzählstil, keine besondere Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
fürimmerlesen Avatar

Von

Anna Hope hat mit „Was wir sind“ einen neuen Roman geschrieben, der sich erneut drei Frauen und ihrem Leben widmet – wie schon einst ihr Buch „Abgesang“. Diesmal spielt die Geschichte im gegenwärtigen London, wo sich Hannah, Cate und Lissa seit ihrer Schul- und Unizeit kennen.
In Rückblenden erfahren wir, welche Träume und Vorstellungen die drei Frauen von ihrem zukünftigen Leben haben und schnell wird klar, dass ihnen alle Möglichkeiten offen stehen.
Anna Hope verwebt diese Rückblenden mit wechselnden Szenen aus der Realität, die für jede Frau anders aussieht. Hannah hat einen unerfüllten Kinderwunsch und verliert darüber die Liebe zu ihrem Mann, Cate ist mit ihrem Baby überfordert und unzufrieden und sie ist sich unsicher, ob der Mann, für den sie sich entschieden hat, der Richtige ist und Lissa ist eine erfolglose Schauspielerin, auf der Suche nach Liebe und Anerkennung.
Anna Hope portraitiert gekonnt diese drei Schicksale, stellt die Unzulänglichkeiten und Fragen der Frauen dar. Sie hat dabei einen unverwechselbaren leichtfüßigen Ton, der frei von Kitsch und Sentimentalitäten ist und den Leser soghaft in die Geschichte zieht. Die Seiten fliegen nur so dahin.
Leider fehlt mir an diesem Roman aber das besondere, denn ich habe das Gefühl schon zu oft von unzufriedenen Frauenfiguren gelesen zu haben, da bilden Hannah, Cate und Lissa keine Ausnahme. Die Enttäuschungen, von denen Hope durch ihre Charaktere erzählt, sind mir zu stereotyp und das Ende des Romans vorhersehbar.
Empfehlenswert ist „Was wir sind“ für alle, die ein gut geschriebenes, flüssiges, leichtes Buch lesen wollen. Mehr Substanz und Charakter hat Hopes Roman "Der Abgang".