Tief, Traurig, mit leichten Längen

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mrschaosqueen Avatar

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Grundsätzlich ist dieser Roman von Anna Hope wirklich ein sehr schönes und solides Buch "zum Weglesen". Erzählt wird die Geschichte der drei Freundinnen Cate, Hannah und Lissa. Die drei wohnten zu Studentenzeiten in einer Wg, was vor allem zu Beginn des Romans und in Rückblenden zunehmend als verlorenes Paradies inszeniert wird.

Kontrastiert wird dies mit der Enddreißiger-Gegenwart der Figuren, in der die Freundinnen gänzlich unterschiedliche Leben führen und ihre nur noch spärlich existenten Bezugspunkte zueinander sich vor allem auf Reminiszenzen eben dieser gepriesenen Vergangenheit stützen.

Insgesamt gefiel mir die Charakterzeichnung wirklich sehr gut. Alle drei Figuren entwickeln im Laufe des Buches eine gewisse Tiefe und werden in ihren jeweiligen Lebensentwürfen facettenreich dargestellt.

Dennoch hatte der Roman meiner Ansicht nach einige Längen, die sich für mich persönlich vor allem aufgrund der vielen Rückblenden eingestellt haben. Da diese auch nicht chronologisch erzählt wurden, haben sie mich immer wieder aus meinem Rhythmus herausgerissen. Zudem hatten sie für meine Begriffe, abgesehen davon, dass sie eine recht offensichtliche Kontrastfolie zur Gegenwart bilden sollten, auch nicht wirklich viel zur Handlung beizutragen.

Dennoch alles in allem ein netter Roman, der sich gut lesen lässt und auch den ein oder anderen Gedanken über die eigenen Lebensentscheidungen anregt.