Was aus uns geworden ist

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ute54 Avatar

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Anna Hope geht in ihrem Roman „Was wir sind“ der Frage nach „ Was wollen wir, und was möchten wir wirklich sein“.
Im Jahre 2004 lebten Hannah, Lisa und Cate gemeinsam in London in einer viktorianischen Villa. Als sie Ende 20 waren, hatten sie noch Träume von ihrem zukünftigen Leben.
Aber im Jahre 2010 hat sich vieles verändert. Hannah hat zwar einen guten Job und ist mit ihrer großen Liebe verheiratet, gerät aber wegen ihrer Kinderlosigkeit in eine Krise, die auch ihre Ehe bedroht.
Cate lebt mit ihrem Ehemann und dem Baby in einem schönen Eigenheim in Canterbury, ist jedoch von ihrer Rolle als Mutter und der fremden Umgebung völlig überfordert, so das sie depressiv wird.
Lisa ist ebenfalls unglücklich, denn aus der tollen Karriere als Schauspielerin ist nichts geworden. Zum Überleben muss sie sich mit diversen Jobs abquälen.
Die Autorin arbeitet mit verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven was den Roman lebendig macht. Hope legt die Emotionen der drei Protagonistinnen schonungslos dar, und es wird deutlich, wie stark diese modernen, jungen Frauen, die alle Möglichkeiten hatten, von ihrem Leben enttäuscht wurden. Darüber geht auch ihre Beziehung zueinander kaputt.
Die Identifikationsmöglichkeiten sind gelungen, denn etlichen jungen Frauen von heute dürfte es ähnlich ergangen sein. Mann muss das Leben halt so nehmen, wie es kommt.
Sprachlich wirkt das Werk eher einfach. Vieles ist aber zwischen den Zeilen versteckt und lässt die Charaktere in ihrer Vielfältigkeit schillern. Ein Roman voller Emotionen, der dazu anregen soll, auch das eigene Leben zu überdenken.