Gemischte Gefühle

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vivi.nne Avatar

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We Hunt the Flame entführt einen in eine orientalisch inspirierte Fantasywelt, die mich sofort neugierig gemacht hat. Da ich nicht oft Fantasy mit diesem Setting lese, fand ich die Handlung erfrischend. Die magischen Elemente sind nicht überladen, sondern fügen sich stimmig in die Geschichte ein.

Die Charaktere sind komplex und lassen sich nicht einfach in „gut“ oder „böse“ einordnen. Ihre Geheimnisse werden nur nach und nach enthüllt, was für Spannung sorgt. Trotzdem wurde ich mit ihnen leider einfach nicht warm. Stattdessen haben sie mich oft genervt, weil sie sich ständig als vom Schicksal gebeutelte, beziehungsunfähige Personen inszenieren. Dieses ewige „Mir kann kein Glück vergönnt sein“ ist mir auf Dauer zu viel.

Auch die Liebesgeschichte zwischen Nasir und Zafira überzeugt mich nicht. Sie verbringen kaum Zeit miteinander, reden so gut wie nie, und dann soll plötzlich eine große Anziehung zwischen ihnen existieren? Noch dazu tut Nasir etwas, das für Zafira eigentlich unverzeihlich sein sollte – und trotzdem entwickeln sie plötzlich Gefühle füreinander. Ich frage mich wirklich, wann genau das passiert sein soll. Was habe ich verpasst bzw. an welcher Stelle?

Mein Licht in der Dunkelheit ist Altair. Er ist klug, witzig, geheimnisvoll und bringt eine spannende Dynamik in die Geschichte. Ich wollte so viel mehr über ihn, seine Vergangenheit und seine Sicht auf die Welt erfahren!

Etwas holprig war für mich auch der Einstieg, da viele Fremdwörter verwendet werden. Ich musste ständig ins Glossar blättern, was meinen Lesefluss anfangs gestört hat. Zum Glück habe ich mich nach einer Weile aber daran gewöhnt und kannte dann ein paar Worte.

Ob ich Band 2 eine Chance gebe, weiß ich noch nicht. Das Ende macht mich zwar neugierig, aber da ich mit den Hauptfiguren nicht wirklich mitfühlen kann, bin ich unsicher, ob ich die Geschichte weiterverfolgen möchte.