Überraschend packend
“We hunt the Flame” ist der erste Band von Hafzah Faizals Dilogie “Die Reiche von Arawiya”, die im Droemer Knaur Verlag erscheint und von Bastian Ludwig übersetzt wurde. Slowburn Romantasy, Enemies-to-Lovers, in den USA ein grosser Erfolg, von TikTok gefeiert - meine Erwartungen waren bescheiden. Nicht nur wegen des Subgenres und der Marketingschlagworte, sondern weil mir “A Tempest of Tea” der Autorin so gar nicht zugesagt hatte. Wieso ich “We hunt the flame” dann doch gelesen habe? Weil ich Potenzial habe aufblitzen sehen - im Schreibstil, der Sprache, beim Worldbuilding, bei den Charakteren. Ich hatte die Hoffnung, dass dieses Potenzial in dieser Dilogie nicht Opfer der Struktur wurde. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Faizal entführt ihre Leser:innen in ein arabisch anmutendes Setting, das einerseits authentisch, andererseits klar phantastisch wirkt. Es scheint (einem Laien wie mir), dass die Autorin die Begriffe und fremde Sprache, die sie gebraucht, beherrscht. Und ausserdem eine gute Balance gefunden hat, Ausdrücke sowohl fliessend im Text zu erläutern, als auch diese im Zusammenhang verständlich werden zu lassen. Dazu kommt ein blumiger, opulenter Stil, der die märchenhafte Atmosphäre von Arawiya wunderbar zum Leben erweckt. Mir hat auch das Pacing zugesagt - Faizal lässt sich Zeit, die Charaktere und ihre Lebenswelt einzuführen, zu zeigen, woher sie kommen und zieht das Tempo dann beständig an. Dabei bleiben sich die Figuren selbst treu, handeln aus ihrem Charakter heraus und formen so den Plot. Überhaupt waren es die Charaktere, die mich nicht nur in ihrem Entwurf, sondern auch in ihrer Entwicklung und im Zusammenspiel überzeugt haben. Die zwischenmenschlichen Konflikte und die Geheimnisse, die ich als Leserin nach und nach entdecken durfte, waren für ein Romantasybuch ausgesprochen vielschichtig und interessant. Die Romance hätte es, damit die Geschichte funktioniert, im Grunde gar nicht gebraucht - und das ist in diesem Genre doch eher aussergewöhnlich. Und sie war dann auch das einzige, was mich nicht vollends vom Buch überzeugen konnte. Obwohl relativ unaufdringlich und sogar einigermassen nachvollziehbar gemacht, hat mich die Liebesgeschichte zwischen Zafira und Nasir eher gestört und kam dann eben doch nicht ohne Klischees und Oberflächlichkeiten aus.
Wider Erwarten hat mir “We hunt the flame” ausgesprochen gut gefallen und hat mich vor allem durch ein lebendiges Setting, interessante Charaktere und einen aufregenden Plot überzeugt. Obwohl die grobe Struktur und einige Wendungen einfach durchschaubar waren, blieben genug Geheimnisse, Überraschungen und Konflikte, um die Spannung hoch zu halten - auch für den zweiten Band.
Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und natürlich bleibt meine Meinung, wie immer, trotzdem meine eigene!
Faizal entführt ihre Leser:innen in ein arabisch anmutendes Setting, das einerseits authentisch, andererseits klar phantastisch wirkt. Es scheint (einem Laien wie mir), dass die Autorin die Begriffe und fremde Sprache, die sie gebraucht, beherrscht. Und ausserdem eine gute Balance gefunden hat, Ausdrücke sowohl fliessend im Text zu erläutern, als auch diese im Zusammenhang verständlich werden zu lassen. Dazu kommt ein blumiger, opulenter Stil, der die märchenhafte Atmosphäre von Arawiya wunderbar zum Leben erweckt. Mir hat auch das Pacing zugesagt - Faizal lässt sich Zeit, die Charaktere und ihre Lebenswelt einzuführen, zu zeigen, woher sie kommen und zieht das Tempo dann beständig an. Dabei bleiben sich die Figuren selbst treu, handeln aus ihrem Charakter heraus und formen so den Plot. Überhaupt waren es die Charaktere, die mich nicht nur in ihrem Entwurf, sondern auch in ihrer Entwicklung und im Zusammenspiel überzeugt haben. Die zwischenmenschlichen Konflikte und die Geheimnisse, die ich als Leserin nach und nach entdecken durfte, waren für ein Romantasybuch ausgesprochen vielschichtig und interessant. Die Romance hätte es, damit die Geschichte funktioniert, im Grunde gar nicht gebraucht - und das ist in diesem Genre doch eher aussergewöhnlich. Und sie war dann auch das einzige, was mich nicht vollends vom Buch überzeugen konnte. Obwohl relativ unaufdringlich und sogar einigermassen nachvollziehbar gemacht, hat mich die Liebesgeschichte zwischen Zafira und Nasir eher gestört und kam dann eben doch nicht ohne Klischees und Oberflächlichkeiten aus.
Wider Erwarten hat mir “We hunt the flame” ausgesprochen gut gefallen und hat mich vor allem durch ein lebendiges Setting, interessante Charaktere und einen aufregenden Plot überzeugt. Obwohl die grobe Struktur und einige Wendungen einfach durchschaubar waren, blieben genug Geheimnisse, Überraschungen und Konflikte, um die Spannung hoch zu halten - auch für den zweiten Band.
Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar und natürlich bleibt meine Meinung, wie immer, trotzdem meine eigene!