die große Liebe

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borabora Avatar

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Inhalt
Nach dem Tod ihrer Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Kel von Texas nach Michigan. Im Gegensatz zu Ihrem Bruder ist Layken wenig begeistert vom Umzug. Da ihre Mutter jedoch die Hypothek in Texas nicht alleine stemmen kann und in ihrer Heimatstadt einen besseren Job bekommt, bleibt keine Wahl. Gleich bei der Ankunft am neuen Haus freundet sich Kel mit dem Nachbarjungen Caulder an und auch Layken ist ab dem ersten Moment von Caulders 21-jährigen Bruder Will sehr angetan. Die beiden verbringen ein paar wunderbare Tage miteinander und verlieben sich. Als Layken jedoch mit der Schule anfängt, stellt sich heraus, dass Will ihr Lehrer sein wird. Die beiden beschließen sich zwar noch im Unterricht zu sehen, brechen aber außerhalb der Schule erst einmal den Kontakt ab. Für die beiden ist es jedoch die große Liebe und sie kommen nur schwer voneinander los. Eine Achterbahn der Gefühle beginnt.

Meinung:
Der Anfang der Geschichte ist wunderbar spannend. Man fiebert richtig mit den beiden Protagonisten Will und Layken mit als sie sich kennen lernen und als die ersten Gefühle aufkommen. Es gibt ein paar –aus Laykens Sicht peinliche – Situationen, über die man nur lachen kann und die die zwei Hauptdarsteller als sehr authentisch und sympathisch rüberkommen lassen. Meinetwegen hätte die ganze Geschichte so weitergehen können, denn als die Schule anfängt und die beiden versuchen den Kontakt abzubrechen, wird die Story unglaubwürdig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass zwei Teenager (auch wenn Will schon 21 ist) so reagieren würden. Und im Gründe müssten sie das auch nicht, denn es gibt schon noch einige Möglichkeiten, wie die beiden sich trotzdem sehen könnten (warum wechselt Layken z.B. nicht die Schule ? Sie hat doch ein Auto, wenn es die große Liebe ist, kann man ja auch mal ein paar Km fahren.) Da aber genau dieser Punkt, nämlich dass die beiden nicht zusammen sein können, zentrales Thema der Geschichte ist, würde ich ihn einfach mal so stehen lassen. In der Mitte des Buches kommt die Liebesgeschichte zum Stillstand und rücken andere Themen in den Vordergrund. Da ist z.B. die Vergangenheit von Laykens bester Freundin Eddie, die aufgearbeitet wird, Eddies Geburtstag und das Geheimnis um Laykens Mutter, alles durchmischt mit den Poetry Slams. Zusammengenommen sind das sehr viele Themen für ein einzelnes Buch, das dann auch noch ein Jugendbuch ist. Ich hätte lieber auf ein, zwei Themen verzichtet und dann dafür die verbliebenen etwas detaillierter ausgearbeitet. So wird vieles doch recht oberflächlich behandelt. Mag sein, dass dies jedoch nur auf mich als Erwachsene zutrifft und für ein Jugendbuch durchaus angebracht ist.

Layken selbst wird als ziemlich ich-bezogen dargestellt, was aber vollkommen in Ordnung ist. In ihrem Alter ist man auf der Suche nach sich selbst, da wird links und rechts schon mal Einiges ausgeblendet. Zudem hat sie genug Schicksalsschläge zu verarbeiten, um ein ganzes Leben zu füllen. Die meisten jugendlichen Leser(innen) werden sich schnell mit ihr anfreunden und sich recht gut in sie hineinversetzen können. Will erscheint mir wie ein Sechser im Lotto: ein 21-Jähriger, der sich ganz alleine um seinen kleinen Bruder kümmert, studiert und nebenbei auch noch arbeitet, dazu noch Gedichte schreibt und an Poetry Slams teilnimmt.

Alles im Allem ist Weil ich Layken liebe ganz okay, so richtig fesseln konnte mich die Geschichte jedoch nicht. Für Jugendliche 3 von 5 Sternen.