Ich liebe es!

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mainstreamgoere Avatar

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Normalerweise bin ich immer sehr skeptisch, wenn es um Bücher geht, die in den Himmel gelobt werden. Da mich „Weil ich Layken liebe“ jedoch schon sehr lange angesprochen hat, konnte ich einfach nicht widerstehen und musste dieses Buch unbedingt lesen. Ich habe ja wirklich einiges erwartet: Eine nette Geschichte, die mich vielleicht das ein oder andere Mal berühren kann und mit hoffentlich sympathischen Charakteren punkten kann. Was ich jedoch mit diesem Buch erlebt habe, war eine komplette Gefühlsachterbahn und ich konnte das Buch nur selten aus den Händen legen.

Colleen Hoover hat einen sehr sympathischen Schreibstil, der mich direkt angesprochen hat. Sicherlich, die Geschichte wird relativ einfach erzählt und ist daher vielleicht wenig anspruchsvoll, aber dennoch hat es mir sehr gefallen, wie mich die Autorin durch die Geschichte geführt hat. Die Geschichte konnte mich zum Lachen, zum Nachdenken, aber auch zum Weinen bringen, was ich zuvor nicht erwartet habe. Die Dialoge und Gedanken sind dabei mal melancholisch, mal zynisch, aber dennoch immer gut durchdacht, sodass ich hier keinerlei Logikfehler vorfinden konnte. Man muss jedoch zugeben, dass sich die Autorin ganz schön lange an den Dramen aufgehalten hat und am Ende waren es mir doch schon fast zu viele, was jedoch nicht unbedingt schlecht ist. Ich fand es nur sehr schade, dass Will und Layken fast schon zu viele Hürden in den Weg gestellt wurden.

Will und Layken sind zwei absolut sympathische Figuren, die ich direkt ins Herz schließen konnte. Ich habe mit ihnen gelacht, mit ihnen geweint und ich habe ihnen immer wieder die Daumen gedrückt, dass sie eine Lösung für ihre Probleme finden. Beide hatten es in ihrem Leben nicht besonders leicht: Während Will zusammen mit seinem kleinen Bruder Caulder in einem Haus lebt, zieht Layken gerade von Texas nach Ypsilanti, wo sie direkt Will kennen lernt. Nachdem ihr Vater gestorben ist, möchte Laykens Mutter, dass sie, zusammen mit ihrem Bruder Kel, nach Ypsilanti ziehen, um die Vergangenheit ruhen zu lassen, aber auch um einen neuen Job antreten zu können. Während sich Caulder und Kel direkt miteinander anfreunden, ist Layken bei Will noch etwas zögerlich, da sie sich bislang noch nie viel aus Jungs und Gefühlen gemacht hat. Dies ändert sich jedoch schnell, nachdem sie ihr erstes Date hatten. Doch leider bleibt dies auch bei dem einzigen Date, da sie plötzlich jede Menge Steine in den Weg gelegt bekommen. Aber nicht nur Will und Layken, sowie ihre Familien sind interessant, sondern auch einige Nebenfiguren, wie z.B. Eddie, die mit Layken einige Kurse besucht und sich direkt mit ihr anfreundet. Sie hat ein Gespür für die wichtigen Dinge und erweist sich als sehr loyal, obwohl ich dies zunächst gar nicht erwartet habe. Aber auch ihr Freund, sowie weitere Mitschüler fand ich sehr unterhaltsam, auch wenn ich nicht alle von ihnen sympathisch fand. Dennoch ist hier eine sehr interessante Mischung aus vielseitigen Charakteren geschaffen worden, die sehr gut miteinander harmonieren und mir sehr gefallen haben.

Neben den wunderbaren Figuren hat mir besonders die Ideen mit dem Poetry Slam gefallen. Ich selbst habe noch nie einen Poetry Slam besucht, habe aber durch das Buch richtig Lust bekommen, mir irgendwann mal eine Veranstaltung anschauen zu wollen. Die Geschichte und Gedanken, die dabei vorgetragen wurden, sind stellenweise sehr ergreifend und regen zum Nachdenken an. Auch der Lyrik-Kurs, den Layken an ihrer Schule besucht, war sehr interessant und man bekam stellenweise sogar ein paar gute Tipps, wie man seine eigenen Texte verbessern kann.

Die Geschichte zwischen Will und Layken hat mir unglaublich gut gefallen. Da die Kurzbeschreibung nur sehr wenig verrät, wusste ich zunächst überhaupt nicht, worauf ich mich dabei einlassen würde. Dafür war die Überraschung aber auch umso größer, als ich erfahren habe, warum sie es so schwer miteinander haben und wieso sie immer wieder mit sich selbst kämpfen müssen. Die Ideen, die sich die Autorin dabei hat einfließen lassen, waren sehr interessant und auch manchmal ganz schön frustrierend, denn schließlich wünscht man lieb gewonnenen Figuren ja immer ein Happy End. Ob sie denn am Ende tatsächlich ein Happy End haben oder ob es noch mehr Hürden zu bewältigen gibt, werde ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten.

Das Cover ist an sich sehr hübsch, verfehlt aber meiner Meinung nach das Thema. Da hätte ich mir mehr in Richtung Poetry Slam gewünscht. Da hätte mir auch schon ein Block, ein Stift und vielleicht noch ein Mikro schon vollkommen gereicht, aber leider war dem nicht so. Dennoch ist es aber hübsch anzusehen. Die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen und lässt jede Menge Raum für Spekulationen zu, was ich sehr gut finde, denn so wurde ich an der ein oder anderen Stelle sehr überrascht.

„Weil ich Layken liebe“ hat mich begeistert, mich zum Nachdenken, aber auch zum Weinen gebracht. Ich habe selten eine so emotionale Geschichte gelesen, die mich auch Stunden danach noch immer nicht losgelassen hat. Dieses Buch erfüllt alles, was ich mir gewünscht habe: Jede Menge Drama, sympathische Figuren, ein interessanter Plot und jede Menge Emotionen. So muss ein gutes Buch sein und genau so werde ich es in Erinnerung behalten. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band „Weil ich Will liebe“, der im Mai 2014 erscheinen wird.