Kochen gegen Trauer

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karschtl Avatar

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Gerade erst letzte Woche habe ich "Weil du bei mir bist" gelesen, in der es ebenfalls darum geht wie eine Frau mit dem Tod ihres langjährigen Freundes umgeht und zurück ins Leben findet. Auch "PS Ich liebe dich" behandelt ja dies als zentrales Thema.
Angesichts dieser Leseprobe sieht es so aus, als ob die Protagonistin Zell zumindest durch ganz andere Dinge neuen Lebensmut schaffen, zB durch das neue Hobby backen/kochen und durch die verschiedenen Leute in ihrer Kleinstadt. Vielleicht auch durch ihren Hund Ahab? Geliebte Haustiere können glaube ich in solchen Momenten eine unglaubliche Stütze sein.

Glücklicherweise war ich selbst noch nie in der Situation wie Zell, mir ist aber durchaus bewusst wie schnell solche Schicksalsschläge einen jeden treffen können. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit gut umgehen könnte. Dennoch gibt es mir eine gewisse Art von Kraft solche aufbauende Romane zu lesen. Denn im Grunde geht das Leben ja wirklich weiter, und wenn man nicht wieder auf die Beine kommt geht es auch an einem vorbei. Das ist sicherlich nicht Sinn der Sache. Ist aber auch immer leicht zu sagen wenn man wie gesagt noch nie eine solche Situation erlebt hat.

Da die Leseprobe nicht direkt am Anfang des Romans beginnt weiß man als Leser nicht, wie viel von den eingeführten Personen bereits berichtet wurde, wie ihre bisherige Beziehung zueinander war. Ingrid scheint mir für ihr 9 Jahre bereits sehr aufgeweckt und mich würde es natürlich brennend interessieren ob die Fernsehköchin wirklich ihre Mutter ist oder ob sie sich diese Frau nur zu gern als Mutter wünschen würde. Vielleicht wird ja auch Zell am Ende ihre neue Mutter, oder zumindest Mutterersatz. Durch ihren Deal mit dem Kochwettbewerb werden die beiden sicher zukünftig viel Zeit miteinander verbringen. Zell selbst ist in dieser Leseprobe auch ein angenehmer Charakter mit einem hochinteressanten Beruf. Von den anderen Personen konnte ich mir bisher noch kein großes Bild machen.

Der Lesefluss ist unglaublich gut, wirkt an keiner Stelle stockend oder mühsam. Daran hat sicherlich auch die Übersetzung einen großen Anteil, nicht selten wirken ja übersetzte Texte etwas holprig - schon allein aufgrund von anderen Redewendungen im jeweils anderen Sprachkreis. Definitiv ein Frauenroman den man empfehlen könnte.