Captain Ahabs Schmeckerlecker

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

 Zell ist auch über ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes Nick noch in tiefer Trauer. Die Menschen in ihrem Wohnort machen sich so langsam Sorgen um sie, eigentlich müsste die Trauerphase doch zu ende gehen. Auch Zell versucht ihr Möglichstes, um aus dem Tief heraus zu kommen, doch es will ihr einfach nicht gelingen, bestimmte Dinge schafft sie einfach nicht. Da wäre zum Beispiel, das Bild, das fertiggestellt werden müsste oder ihr Dachboden, den sie nicht mehr betreten mag.

Als ihr neuer Nachbar sie bittet auf seine kleine Tochter Ingrid aufzupassen, möchte sie am liebsten ablehnen. Aber sie kann es dem Mädchen nicht antun. Und so kommen Ingrid und Zell sich näher. Gemeinsam versuchen sie das optimale Rezept für ein Dessert zu finden, um bei einem Kochwettbewerb gewinnen zu können. Ingrid und Zell werden gute Kochfreunde. Und auch Captain Ahab, Zells Windhund, ist immer mit von der Partie. Allmählich bekommt die Mauer, die Zell um sich errichtet hat, mehr und mehr Risse. Zell geht wieder auf die Menschen zu, die sie seit Nicks Tod nicht mehr an sich heran gelassen hat.

Die Autorin hat es geschafft, einen Roman zu schreiben, der den Leser hoffungsvoll stimmt. Wie Zell es ganz langsam und allmählich schafft, den Tod ihres geliebten Mannes zu verarbeiten, ist einfühlsam geschildert. Es gibt stimmungsvolle Bilder des Innenlebens von Zell, der Leser kann ihre Gefühle nachempfinden und das Buch mit einem Lächeln aus der Hand legen. 

Dennoch bekommt das Buch von mir drei Sterne, da für mich Gefühle und Empfindungen eher an der Oberfläche blieben, es fehlte in weiten Bereichen an wahrer Tiefe. Zwar spürte ich das unregelmäßige Klopfen des Herzens von Zell, doch mein Herz klopfte nicht mit.

Trotzdem habe ich die Lektüre des Buches als angenehme Erinnerung in meinem Herzen.