Als würde man einen David Lynch Film lesen.

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gaia Avatar

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Habt ihr schon mal versucht, den Inhalt eines David Lynch Films einer anderen Person zu schildern? Falls ja, könnt ihr euch vorstellen, welche Probleme es macht, den vorliegenden Roman von Bae Suah inhaltlich zusammenzufassen. Sagen wir es so: Es kommt eine ehemalige Schauspielerin, ein Hörtheaterdirektor und ein Dichter darin vor. Es ist Nacht und die Wege Seouls, in dem der "Plot" verortet ist, scheinen mit Oxymoron-Steinen gepflastert zu sein. Wenn ihr jetzt nur Bahnhof verstanden habt, dann geht es euch wie mir mit diesem Buch.

Auf außerordentlich surreale Weise ist "Weiße Nacht" ein einziger Fiebertraum. Dabei erscheinen die Szenen, Begegnungen, Eindrücke durchweg frei assoziiert worden zu sein und im schlimmsten Fall ufern Dialoge in ein zusammenhangsloses Geschwafel aus. Ich suche jetzt mal die Schuld bei mir und muss mir wohl eingestehen, dass ich bisher keine eher anspruchsvolle Literatur gelesen, sondern nur Easy Reads geschmökert habe und zu unintelligent bin, um dieses Buch zu verstehen. Und ganz ehrlich: So erging es mir bisher immer, wenn ich versuchte einen David Lynch Film nicht nur zu sehen, sondern auch zu verstehen. Es scheint ja Menschen zu geben, die David Lynchs Filme mögen. Diesen Personen wird auch dieser Roman sehr gut gefallen. Ich gehöre leider nicht dazu und kann diesen - außer an die oben genannte Personengruppe - auch gar nicht weiterempfehlen. Obwohl die Autorin durchaus sehr gut schreiben kann! Obwohl mich das Cover magisch anzieht! Trotzdem hat mir dieses Buch in dieser Form überhaupt nicht zugesagt.

So bleibt mir abschließend nur zu sagen: "Silencio. Silencio".