Fiebertraum könnte keine passendere Beschreibung sein

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theblackswan Avatar

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"Weiße Nacht" zusammenzufassen fällt mir zugegebener Maßen sehr schwer. Ein Kommentar auf der Rückseite beschreibt es als Fiebertraum in Seol und das trifft es meiner Meinung nach auch sehr gut. Man begleitet 3 Charaktere auf ihrem persönlichen Fiebertraum, die im Endeffekt alle zusammenlaufen und ineinander fließen. Da wäre einmal Ayami, eine Schauspielerin die gerade ihren Job in einem Hörtheater verloren hat. Ihre Deutschlehrerin Yoni, die an erkrankt ist. Und schließlich das Bindeglied zwischen den beiden, ein ausländischer Dichter.

Das Buch ist geprägt von unruhigem Verhalten aber auch Deja Vu Sequenzen, die alle Teile und GEdanken der Protagonisten miteinander verbinden. Der Schreibstil und gerade die Deja Vus erinnern sehr an das eigene Traum-Erlebnis. Das ganze Buch über passieren Dinge, die wenig Sinn ergeben und man fühl sich wie in einem luziden Traum, in dem man weiß das man träumt aber sich das Spektakel trotzdem weiter anschauen will.

Leider muss ich sagen der Mittelteil war für mich etwas langatmig und doch sehr schräg aber am Ende fängt sich das Buch wieder, wird sehr spannend und ein richtiger Pageturner.

"Weiße Nacht" ist auf jeden Fall kein Buch in dem man sich in irgendeiner Weise mit den Charakteren identifizieren kann oder soll. Aber das macht es auch so spannend. Deshalb kann ich das Buch für jeden empfehlen, der etwas Surrealismus in seinem Leben braucht, der sich gerne durch Geschichten schiebt die etwas verworrener sind und der kein Problem damit hat, wenn nicht alles super logisch aufgelöst wird.