Irritierendes Rauschen

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Wir hatten es nicht leicht miteinander, dabei hatte es wirklich vielversprechend angefangen.
Der Roman spielt in Seoul, wird als "flirrender Fiebertraum, in dem wir in eine Welt eintauchen, die hinter dem Sichtbaren liegt. " beworben. Genau meine Geschichte, dachte ich, denn ich interessiere mich sehr für koreanische Literatur und Kunst. Der Beginn des Romans war gut gemacht. Wir treffen auf eine junge Frau, ehemals Schauspielerin, die in einem sogenannten Hörtheater arbeitet, das seine letzte Vorstellung gibt. Um die 150 Seiten zu lesen , habe ich mehr als zwei Wochen gebraucht. Ich war bereit, mich auf eine ungewöhnliche Geschichte einzulassen, ich hatte reichlich Zeit, ich wollte es mögen...Die Geschichte war für mich nicht zu fassen. Die zunächst sympathische Hauptfigur wurde mir immer fremder und ihre Handlungen immer abstruser. Motive und Situationen tauchten mehrfach auf, mit denselben Worten beschrieben, Wiederholungen, die ich zunächst nur am Rande wahrgenommen hatte, die mir nach einiger Zeit aber lästig wurden, sie brachten mir die Geschichte nicht weiter. Sehr schön beschrieben war die Hitze des Sommers in dieser Stadt, dieser Umstand allein konnte die Abneigung gegenüber der Erzählung aber nicht wettmachen. So habe ich mich durch Irrungen, Rückblicke und Gedanken der Protagonistin gearbeitet, ohne dass ich wusste, ob dies nun die Geschichte sein sollte oder ob es einfach nur konfuse Gedanken der Figur sein sollten.
Vermutlich habe ich das Ganze einfach nur nicht verstanden, vermutlich könnte man aber auch eine tiefschürfende Doktorarbeit darüber schreiben. Es sollte vielleicht aber auch einfach nur nicht passen.