Sieben Siegel-Buch

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Warum lernt man (also ich) eigentlich nicht aus Fehlern der Vergangenheit? Warum versuche ich es immer wieder mit asiatischen Autorinnen und Autoren obwohl ich bisher bis auf eine Ausnahme immer an den jeweiligen Romanen „gescheitert“ bin? Nun, ihr kennt den Spruch „Was Hänschen nicht lernt…“ *g*.

Hier hat das Stichwort „Kafka“ (die Autorin hat ihn ins koreanische übersetzt) wohl den Ausschlag gegeben, das Buch „Weisse Nacht“ von Bae Suah lesen zu wollen – zumal die Leseprobe Hoffnung auf ein außergewöhnliches Leseerlebnis gemacht hat.

Nun, außergewöhnlich war die Lektüre. Allerdings in die komplett falsche (sprich: negative) Richtung.

Mir sind schon im ersten von vier Kapiteln logische Fehler und Ungereimtheiten aufgefallen, die mir einfach nicht einleuchten wollten, weil zu surreal und unlogisch. Diese Unlogik hat sich dann wie ein roter Faden durch das (zum Glück) recht kurze (160 Seiten) Buch gezogen, was die Sache nicht besser macht. Der ganze Text wirkt außerdem durch seine ständigen Wiederholungen einzelner Passagen, die immer wieder neu zusammengewürfelt werden, wie ein surrealer, unlogischer und fieberhafter (Alb)traum, aus dem die geneigte Leserschaft so plötzlich „aufwacht“, dass man sich unweigerlich fragt, was man hier gerade gelesen hat.

Das Einzige, was ich an dem Text gutheißen kann, waren die kurzen Zitate aus Werken von Pablo Neruda und dem Roman „Die blinde Eule“ von Sadeq Hedayat.

Kann sein, dass ich das Buch einfach nicht verstanden habe, aber ich habe beim besten Willen keinen tieferen Sinn hinter dem Text entdecken können. Darum gibt es von mir nur magere 1* und keinerlei Leseempfehlung. Schade.

©kingofmusic