Verwirrend, aber spannend

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kuddel Avatar

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In dem Roman „Weiße Nacht“ geht es um die Protagonistin Ayami, die mit ihrem Vorgesetzten nachts in Seoul um die Häuser zieht. Beide haben in einem Hörtheater gearbeitet, dass nun geschlossen werden soll. Am Abend ihres letzten Arbeitstages unterhalten sie sich über ihr Leben. Sie sprechen über Karriere, philosophische Themen und ihre Zukunft.
Nach kurzer Zeit fangen die Geschehnisse an, wie ein Fiebertraum zu wirken. Ayamis Erinnerungen vermischen sich mit den Ereignisse des nächsten Tages.
Wie in einem Traum springt sie von Ereignis zu Ereignis, vieles ist surreal. Die Grenze zwischen Realität und Vorstellung verschwimmt.
Der Erzählstil ist sehr fesselnd, man möchte immer weiterlesen, um herauszufinden, was tatsächlich passiert ist, bzw. was am nächsten Tag tatsächlich passieren wird. Dies wird unterstützt durch sich wiederholende Elemente, die einem das Gefühl geben immer mehr verstehen zu können. Am Ende stellt sich durch überraschende Wendungen immer wieder alles anders da und es bleibt ständig spannend.

Am Ende blieb ich etwas ratlos und verwirrt zurück, weil das Ende in einer für mich unerwarteten Form offen blieb. Diese Lektüre war mal etwas anders und konnte mich fesseln und überzeugen. Allerdings ist dieses dünne Büchlein keine leichte Kost und man muss bereit sein, sich auf Fremdes einzulassen.