Verwirrend und surreal

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schmökerwürmchen Avatar

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Dieses kleine Büchlein spielt sich während einer Nacht in Seoul ab. Die Story beginnt in einem kleinen Hörspieltheater, das an diesem Tag für immer schließen muss. Ayami, eigentlich Schauspielerin, ist dort das Mädchen für alles. Nach der letzten Vorstellung zieht sie mit dem Direktor des Theaters durch das nächtliche Seoul, begleitet von Zukunftsängsten, Gespräche über das Leben und die Liebe. Immer wieder springt die Geschichte zurück in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Verschiedene Personen tauchen plötzlich in Ayamis Leben auf, wie z. B. Yoni, ihre Deutschlehrerin. Eines Tages soll sie einen Dichter am Flughafen abholen, schickt aber Ayami aus gesundheitlichen Gründen los.
Irgendwie hatte ich hier etwas völlig anderes erwartet. Manchmal habe ich mich wirklich nach dem Sinn gefragt. Überhaupt fand ich das Buch sehr anstrengend zu lesen, noch nie habe ich für 160 Seiten über mehrer Wochen gebraucht. Stellenweise konnte ich nicht mehr unterscheiden, welche Ereignisse denn nun der Realität entsprachen und welche einfach nur der wirren Fantasie der Protagonistin entsprungen sind. Vieles hat sich ständig wiederholt und verändert. Einige Szenen waren für meine. Geschmack einfach zu abgedreht, mit vielen Elementen in dieser Story konnte ich überhaupt nichts anfangen. Dabei fing das Buch so stark und vielversprechend an. Nur einige wenige Stellen ließen mich am Ball bleiben, weil ich dann doch wissen wollte, wie sich die Dinge entwickeln.
Die große Hitze ist immer wieder ein Thema, deshalb entspricht vieles wohl auch einfach nur einem wirren Fiebertraum.
Auch dem Ende konnte ich gar nichts abgewinnen, es hat mich ratlos zurückgelassen.
Leider hatte ich mir unter diesem Buch etwas völlig anderes vorgestellt. Es war überhaupt nicht meine Geschichte, was die Autorin damit ausdrücken wollte, wird mir leider nicht klar. Ayami blieb für mich schwammig und ungreifbar. Hätte das Buch mehr Seiten gehabt, dann hätte ich es wahrscheinlich abgebrochen.