Anstrengend
Ursprünglich war ich voller Vorfreude auf dieses Buch wegen seines vielversprechenden Inhalts. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Auf der ersten Hälfte des Buches musste man sich quasi durch die Erzählung kämpfen. Die in jedem Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven erzählte Sichtweise verwirrte mich zunächst, da ich Schwierigkeiten hatte, die Charaktere auseinanderzuhalten. Zazie ist Mitte 20 und arbeitet im Jugendzentrum. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf Rassismus, Sexismus und Kapitalismus, hat einen „white boy“ Max. Diese Beziehung, wenn sie denn eine ist, befindet sich in einem komischen Zustand. Ihre Schwester Dieo macht gerade eine Ausbildung, um als Therapeutin zu arbeiten. Sie hat drei Söhne, die sie auf ganz anderen Ebenen fordern. Ihr erfolgsorientierter Ehemann Simon neigt zu materiellem Konsumverhalten und schlittert auf eine Midlife-Crisis zu. Das Verhältnis der Schwestern zu ihrer Mutter Ulrike, einer Psychoanalytikerin, die die beiden allein großgezogen hat, ist schwierig. Ulrike zeigt merkwürdige Verhaltensmuster und das Mutter-Tochter-Verhältnis scheint angespannt. Dieo und Zazie wurde ihr Vater Papis jahrelang vorenthalten. Als dieser plötzlich stirbt, müssen beide Schwestern nach Dakar fahren. Für die Schwestern ist es eine komplett unterschiedliche Erfahrung. Sie müssen sich mit dem afrikanischen Teil ihrer Identität auseinander setzen. Gestört hat mich das gendern und die Benutzung von merkwürdigen Wortkreationen. Ansonsten blieb das Buch leider insgesamt hinter meinem Erwartungen zurück.