Weißer Tod

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marionhh Avatar

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Annika Bengtzon, Reporterin in Stockholm, entdeckt eine Frauenleiche im Schnee in der Nähe einer Kindertagesstätte. Sie beginnt zu recherchieren und entdeckt, dass es vorher in und um Stockholm noch weitere ungeklärte Fälle dieser Art gegeben hat. Ist es ein Serientäter? In der Redaktion erhält sie dann die Nachricht, dass ihr Mann Thomas – eigentlich auf einer Konferenz in Nairobi - in Afrika entführt wurde….

Die Handlungsstränge werden aus zwei Erzählperspektiven dargestellt, einmal aus Annikas und einmal aus Thomas´ Perspektive, die Handlungen verlaufen also parallel. Es sind (zunächst) zwei getrennte Geschichten, Annikas Mördersuche und Thomas` Erlebnisse in Afrika, doch werden diese in der Folge miteinander verknüpft werden, da sich Annika nach Afrika begibt, um ihren Mann zu suchen. Wie das geschieht, bleibt abzuwarten, im Moment scheint es ein bisschen schwer zu entscheiden, ob die Autorin einen klassischen Krimi, einen Thriller, eine Abenteuergeschichte oder vielleicht etwas ganz Anderes schreiben wollte.

 

Der Leser erkennt schnell, dass Annika und Thomas Eheprobleme haben, Thomas geht fremd, und sie waren beide auch schon einmal getrennt. Halten sie nur die zwei Kinder zusammen? Wie sich die Geschichten gegenüberstehen, stehen sich auch Annika und Thomas gegenüber, beides sind total gegensätzliche Persönlichkeiten: Thomas aufgeschlossen und offen für alles, hat viele Freunde und Bekannte, ist vielleicht auch ein bisschen sehr von sich eingenommen, Annika zurückhaltend mit kaum Freunden. Sie leidet unter der Fremdgeherei, macht sich aber trotzdem auf, um ihn zu suchen.

 

An sich lässt sich die Geschichte gut lesen, ist spannend und fesselnd geschrieben, und die beiden Erzählstränge bauen geschickt Spannung auf: Immer wenn man gerade atemlos weiterlesen will, kommt wieder der andere Part. Interessant ist, dass die Thomas-Sequenzen in der Ich-Form geschrieben sind, die von Annika jedoch in der dritten Person. Trotzdem erfährt man über Annika mehr, sie kam mir zumindest in der Leseprobe näher.

 

Der Stil ist angenehm, die Sprache flüssig und gefällig, nicht zu kompliziert. Annika ist durchaus ein Sympathieträger und eine interessante Person. Ich bin mir nicht sicher, ob die beiden Geschichten in einem Buch nicht etwas viel sind, einerseits die Aufklärung der Leichen (eher klassischer Krimi), andererseits die Suche nach ihrem Mann (Thriller? Abenteuer?). Die Neugier, wie die Autorin dies verwebt und gelöst hat und natürlich nach der Aufklärung des Falles ist aber auch jeden Fall da!!