Weißer und heißer Tod

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buecherfan.wit Avatar

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Mit "Weißer Tod" setzt Liza Marklund ihre Reihe um die Journalistin Annika Bengtzon fort. Als hinter einer Kita eine tote Frau im Schnee gefunden wird, wittert Annika Bengtzon eine größere Geschichte, denn in den vergangenen Monaten sind rund um Stockholm bereits drei Frauen mit Messerstichen getötet worden. Annika möchte gern herausfinden, ob ein Serienmörder unterwegs ist. Noch sind nicht einmal der Name der Frau oder die Todesursache bekannt. Annika ist mit ihrer Arbeit und ihrer Beziehung zu ihrem untreuen Mann Thomas nicht zufrieden und wünscht sich anspruchsvollere Aufgaben als die Artikel, die sie zur Steigerung der Auflage des Abendblatts schreiben soll. Dann wird ihr Mann entführt, als er beruflich mit einer EU-Delegation in Kenia zu tun hat. Als Annika davon unterrichtet wird, gibt es schon zwei Tote. Sie ist in höchster Sorge und wird nach ihrem Mann suchen, wie wir aus dem Klappentext wissen.

Die Leseprobe zeigt, dass Liza Marklund sich etwas hat einfallen lassen, was die Struktur ihres neuen Romans betrifft. Es gibt zwei Handlungsstränge. Der eine betrifft die Ereignisse in Stockholm, im zweiten wird Annikas Ehemann Thomas Samuelsson zum Ich-Erzähler. So erfahren wir von dem Augenblick der Entführung, seinem Interesse an seiner Begleiterin Catherine und der qualvollen Gefangenschaft in afrikanischer Hitze. Thematisch ist der Roman interessant, weil es u.a. bei Thomas Samuelssons Tätigkeit um die Flüchtlingsströme aus Kriegsgebieten geht, die niemand haben will und die vor allem von Europas Grenzen ferngehalten werden sollen. Damit hat Marklunds Roman nicht nur eine Krimihandlung um die sympathische Protagonistin Annika Bengtzon, sondern auch ein politisches Thema von großer Aktualität. Eine interessante, aber noch nicht außergewöhnliche Geschichte.