Weisser Tod

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
philo Avatar

Von

Zunächst möchte ich feststellen, daß der Titel schlecht gewählt ist. Er paßt nicht zum Inhalt des Buches und wird von anderen Geschehnissen überlagert. Zwar wird zu Beginn des Buches in der Nähe einer Kita eine Frau im Schnee ermordet aufgefunden und mit anderen Morden in Zusammenhang gebracht, aber dies ist nicht der eigentliche Inhalt des Buches.

Die Journalistin Annika Bengtzon beginnt mit den Recherchen zu den Mordfällen als sie erfährt, daß die EU-Delegation, mit der ihr Mann Thomas in Afrika unterwegs ist, entführt wurde. Nun konzentriert sich das Buch in der Hauptsache auf den Entführungsfall. Die Entführer fordern ein hohes Lösegeld, das Annika nicht zahlen kann. Ein Kollege von Thomas zieht bei Annika ein, um ihr beizustehen und die Verhandlungen mit den Entführern zu leiten. Annikas Chef bei der Zeitung bietet ihr an, einen Teil des Lösegeldes zu übernehmen, wenn sie ihm dafür eine auflagenträchtige Story der Entführung liefert. Ihn interessieren nur die Auflagenhöhen seiner Zeitung.

Der wirklich spannende Teil des Buches bezieht sich meines Erachtens auf den Teil der Geschichte, in welchem Thomas als Ich-Erzähler von seiner Entführung berichtet, über die unglaublichen Grausamkeiten der Entführer gegenüber den Geiseln und die menschenunwürdige Behandlung. Es ist schlichtweg unvorstellbar, was Menschen anderen Menschen antun können.

Zu erfahren, ob Thomas freigelassen wird und nach Hause zurückkehren kann, heißt, das Buch zu lesen, es lohnt sich. Leider erfährt der Leser am Ende nicht, wie es mit der Protagonistin weitergeht oder wie ihr künftiges Leben aussehen wird. Vielleicht wird es ja hierzu eine Fortsetzung geben. Aber deshalb nur 3 Sterne.