Weisser Tod

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Die Journalistin Annika Bengtzon, die sich mitten in der Recherche zu einem Mordfall befindet, erfährt plötzlich, dass ihr Mann bei einer internationalen politischen Delegation in Afrika entführt wurde.

Die Terroristen bauen Kontakt zu den Angehörigen der Geiseln auf und fordern ein Lösegeld, das mehrere Millionen betragen soll.

Mit der Hilfe von Staatssekretär Halenius beginnt für Annika eine nervenaufreibenede Zeit, in der sie sich mit Job, Kindern, immer wieder auch ihrer Vergangenheit und vor allem der Sorge um ihren Mann Thomas rumschlagen muss.

Zwar wird Annika zunächst als wenig emotionale, sehr eigenwillige und manchmal vielleicht etwas unfreundlich wirkende Protagonistin vorgestellt, doch trotzdem schafft es Liza Marklund, dem Leser die Gefühlslage der Figur begreiflich zu machen, ohne dass diese an Charakter verliert.

Dennoch hätte ich mir persönlich als (zugegeben sehr gefühlsbetonte) Leserin mehr Emotionalität gewünscht. Der eigene Mann wird schließlich nicht alle Tage von radikalen Terroristen in Afrika entführt, die später dann zunächst lediglich die linke Hand der Geisel rausrücken. Allerdings wollte ich mich eben mit Annikas Art anfreunden und musste das ein wenig zu objektiv und rational beschriebene Szenario akzeptieren.

Aufgrunddessen war das Verhältnis zwischen Annika und Jimmy Halenius eine willkommene Abwechslung, da es etwas mehr Menschlichkeit und Wärme in diese Geschichte brachte.

An sich fällt es mir nun leider schwer, resümierend ein Feedback zu diesem Buch abzugeben.

Da ich noch nie zuvor etwas von Liza Marklund gelesen hatte und hörte, wie sich sämtliche andere Leser auf diese Geschichte freuten, hatte ich entsprechende Anforderungen.

Ich weiß zwar nicht genau, was ich erwartete, aber eine solche Entführungsgeschichte hätte man vielleicht anders, spannender und insgesamt emotionaler gestalten können, weil mir der Bezug zur Protagonistin zu oft fehlte, eine Identifizierung gar nicht stattfinden konnte und ich somit eher weniger am Ausgang der Handlung interessiert war. Mitten drin und vor allem am Ende viel es mir leider zunehmend schwerer, weiterzulesen.

Deshalb nur 3 Sterne, weil es okay war, mich aber nicht vom Hocker gerissen hat.