Wirklich gutes Buch

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mistellor Avatar

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Das Buch "Weißer Tod" von Liza Marklund ist sicher eines der besten Bücher, die sie geschrieben hat. Es geht wieder um ihre Serienheldin Annika Bengtzon, die immer noch als Journalistin arbeitet. Ihr Mann Thomas, mit dem sie wieder zusammenlebt, arbeitet bei der schwedischen Regierung. In ihrem Auftrag reist er zu einem Kongress nach Nairobi.

Er und 6 weitere Kongressmitglieder werden von vermutlich somalischen Gangstern entführt, um von den Regierungen oder Angehörigen Geld für die Freilassung zu erpressen.

Mehr darf ich hier nicht verraten, das muss man schon selbst lesen.

Das Buch ist unheimlich spannend , wie Annika Bengtzon versucht ihren Mann wieder zu bekommen, ist so heftig, dass dem Leser manchmal der Atem stockt.

Aber wirklich schlimm wird es für den Leser, wenn er die Grausamkeiten lesen muss, die den Geiseln passieren. Aber vor allem dann, wenn er historische Begebenheiten lesen muss, die in Somalie bei den Kämpfen zwischen den Stämmen der Tutsi und den Hutus geschehen sind. Und damals hat die ganze westliche Welt zugeschaut und es geschehen lassen.

Beängstigend ist allerdings auch der unsoziale Umgang mit Flüchtlingen hier in Europa.

Ich habe das Buch verschlungen. Oft hatte ich das Gefühl mir bleibt das Herz stehen, weil ich oft so entsetzt über das Verhalten der Entführer war.

Die Bücher von Liza Marklund waren am Anfang wirklich gut, aber dann entwickelte sich die Autorin zur Massenware. Ihre Sprache wurde schlampig, die Plots wiederholten sich, ich hörte irgendwann auf sie zu lesen. In diesem Buch von 2012 fand Marklund zu ihrer alten Qualität zurück. Der Schreibstil mit dem Wechsel der Perspektiven gefiel mir gut. Besonders die Schilderungen von Annikas Mann in der Ich-Perspektive war sehr emotional. Die Gliederung in drei Handlungsstränge störte den Lesefluss nicht, im Gegenteil, es trug zur Spannung bei.

Ich gebe diesem Roman 5 von 5 Sternen