Sympathieträgerin geht anders!

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rauschleserin54 Avatar

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Edith ist gestürzt, sie ist bewegungsunfähig und wartet auf den vermeintlichen Tod. Dabei läßt sie ihre Beziehung zu ihrem Mann Revue passieren und er fehlt ihr, weil sie sich an ihn gewöhnt hat. Es ist schon erstaunlich, wie diese ältere Dame ihren Sturz erträgt und sogar lachen muß, dass es schmerzt. Der freundliche Briefträger, der sie in seine Klingelrunde mit aufgenommen hat, weil sie einsam ist, rettet ihr das Leben. Seine Gedanken zu seinem Routinejob sind auch sehr einfühlsam und klug beschrieben. Edith bekommt sogar im Krankenhaus Besuch von ihm, dem sie sehr undankbar begegnet. Überhaupt ist sie eine sehr schroffe, abweisende Person, wenn man die Begegnung mit Christel beschreiben möchte. Aber Christel hat ihre Privatsphärengrenze überschritten. Ich finde die Beweggründe und Gedanken der beiden Frauen, die gegensätzlicher nicht sein können, sehr intensiv und mit großem Gespür für versteckte, tiefsitzende Gefühle beschrieben. Wunderbar. Hier würde ich gern mitlesen.