Eine ganz besondere Reise.

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windgeist Avatar

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Weit weg ist anders handelt von zwei Frauen, die, durch Leben und Krankheiten geprägt, sehr unterschiedliche Erwartungen vom Leben im Alter haben. Obwohl diese überhaupt nicht zusammen passen, lassen sie sich gemeinsam noch einmal auf ein großes Abenteuer ein.
Beide Frauen erden dabei trotz ihrer sehr speziellen Charaktere äußerst realistisch und Glaubwürdig dargestellt, so dass man selbst oft vor den Konflikt steht, zu welcher der Beiden man halten soll. So zeichnet sich schon ab, das die relevante Handlung und Spannung eher im Dialog der Beiden entsteht und weniger am Reiseziel. Dies ist zunächst für mich überraschend gewesen, da große Wendepunkte der Geschichte ausbleiben, da wo man sie erwartet. Stattdessen setzt man eher ein Puzzle der beiden Frauen Stück für Stück zusammen und ergründet mit jeden teil deren Vergangenheit.
Ähnlich ist es Auch mit dem Ende Das kommt entgegen aller Erwartungen eher unauffällig und unspektakulär mit wenigen sparsamen Sätzen was fernab meiner Erwartungen war und somit auch zunächst fast schon enttäuschend war. Doch es wäre wohl anders noch viel weniger passend gewesen.
Das Puch überrascht mit Realitätsnähe und ungewöhnlichen Ideen. Der Titel jedoch ist Programm. Die Handlung findet zwar in der Ferne statt, das wirklich Wichtige jedoch geschieht auf mentaler Ebene und könnte somit überall stattfinden.
erwirrend fand ich den Bucheinband, denn der kleine Reisebus darauf ließ zunächst eher eine Kaffeefahrt mit Vielen Rentnerinnen vermuten. Tatsächlich aber kommt im ganzen Buch kein Reisebus vor.

Ich kann das Buch jede ans Herz legen, der etwas anderes sucht und lust hat, sich Zeit für ein ungewöhnliches Buch zu nehmen. Mir hat es sehr gut gefallen.