Überfrachtet

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gisel Avatar

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In die Ehe von Jack und Elizabeth haben sich leichte Zweifel eingeschlichen. Sie zeigen sich, als die beiden sich zum Kauf einer Wohnung entschließen. Ohnehin war ihrer Ehe schon gleich zu Beginn kein Erfolg zugesagt worden. Die ersten Jahre waren sehr prickelnd, doch nun scheinen auch keine Achtsamkeitsseminare und keine seltsamen Experimente im Eheleben mehr zu helfen.

Es ist ein dickes Werk, das Nathan Hill dem Leser vorlegt. Jede Menge Handlungsstränge, verschiedene Zeitebenen und Sichtweisen fächern ein breites Portfolio auf, in dem man sich beim Lesen so richtig verlieren kann. Das ist mir denn auch immer wieder passiert, ich strauchelte, in welcher Zeit die Erzählung gerade verweilt oder was so manches geschilderte Ereignis mit der Geschichte selbst zu tun hat. Mit Jack und Elizabeth bin ich auch nicht richtig warm geworden, obwohl ich so nach und nach doch einiges von ihnen erfahren habe, das ihr Verhalten in einem anderen Licht gezeigt hat. Das Buch hält einiges an Gesellschaftskritik parat, doch bei all dem, was ich hier zu lesen hatte, ging das immer wieder recht schnell unter. Letztendlich fand ich die Geschichte völlig überfrachtet, mich konnte das Buch nicht wirklich erreichen.

Deshalb kann ich das Buch auch nicht wirklich weiter empfehlen. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden, es wird vermutlich auch begeisterte Leser geben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.