Zueinander hin ...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
digitus Avatar

Von

Wie großartig beginnt dieser Roman: Zwei Menschen, die sich durch die Fenster ihrer Wohnungen beobachten ohne zu bemerken, dass sie sich wechselnd gegenseitig beobachten. Und das so feinsinnig, gleichermaßen zurückhaltend und wortgewaltig beschrieben, dass es mich als Leser sofort gefangen nimmt.

In den weiteren Kapiteln lernen wir die Figuren dann genauer kennen: Jack Baker, einen Fotografen und Elisabeth Augustine, die ein Konzert im "Empty Bottle" besucht, weil sie herausgefunden hat, dass jener Fotograf, den sie heimlich beobachtet, dort Fotos macht.

Letztlich heiraten sie und wollen eine moderne Ehe führen. Und dabei stehen ihnen immer wieder Erfahrungen aus der eigenen Lebensgeschichte und Strukturen aus den Herkunftsfamilien im Weg. Das alles ist mit großer Intensität und Sympathie für die Figuren erzählt.

Keine leichte Kost für nebenher. Dennoch (trotz oder gerade wegen der gut 700 Seiten) ein abwechslungsreicher und lohnender Lesestoff.