Auf der Suche nach einem Zuhause

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clara_fall Avatar

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Bisher lebte die Autorin den Traum vieler Menschen mit chronischem Fernweh - sie ist Reisebloggerin und Woche für Woche in anderen fremden Kulturen unterwegs. Doch in dieser Welt fühlt sie sich nicht wirklich zu Hause. Und da ist ihr quälendes Gewissen, nie für Familie und Freunde da zu sein, weil schon der nächste Auftrag bzw Flug auf sie wartet. Gemeinsam mit ihrem Freund entdecken sie Portugal für sich und wagen mit Kind und Hund den Sprung ins kalte Wasser und wandern aus.

Natürlich ist diese Entscheidung mit vielen Hürden verbunden und die Autorin vermittelt von der ersten Seite an Ehrlichkeit und sehr viele persönliche Empfindungen. Beim Lesen hat man das Gefühl, mit einer guten Freundin im Gespräch vertieft zu sein. Sie macht keinen Bogen um ihre Ängste und Sorgen. Ihre Geschichte ist eigentlich die Bestätigung für das Sprichwort, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Sie bestätigt, dass nicht Besitz oder das ständige Streben nach Geld, Ansehen, Klicks und Followern glücklich machen, sondern ein echtes Zuhause zu haben, ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann.

Ihre ehrlichen Darlegungen motivieren sicher jeden Leser, mal die eigene Lebensweise zu überdenken und sich zu fragen: Was oder wer tut mir gut, was eher nicht? Was ist zu viel in meinem Leben? Wovon kann ich mich trennen? Außerdem gibt die Autorin umfangreiche Ratschläge zu den Themen Reisen, Nachhaltigkeit, Kindererziehung, Selbstliebe ... Das Spektrum ist groß und trotzdem liest sich das Buch kurzweilig. Manchmal läuft es etwas sprunghaft in Zeit und Inhalt, so dass man manchmal nicht so recht folgen kann, in welcher Situation man gerade steckt. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung für alle, die vom Fernweh geplagt sind, aber trotzdem nach festen Wurzeln suchen und den Erfahrungsaustausch suchen. Das Cover passt perfekt zum Buch.