Zwischen Wahn und Wirklichkeit

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zoe2018 Avatar

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Die Krimi-Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman hatte ich mit Begeisterung verschlungen und auch „Wenn das Eis bricht“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
In der Wohnung des reichen Geschäftsmanns Jesper Orre wird die Leiche einer jungen Frau gefunden - brutal ermordet. Von ihm fehlt jede Spur. Vor zehn Jahren gab es einen ganz ähnlichen bis heute ungelösten Fall.
Hanne Lagerlind, die Kriminalpsychologin von damals, soll die Polizei deshalb unterstützen. Sie muss in die Vergangenheit eintauchen, dabei verschwimmt gerade ihre Gegenwart, denn sie ist an Alzheimer erkrankt.
Drei spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen:
In der Ich-Perspektive erzählt, aus Sicht von Peter Lindgren, einem Kriminalpolizisten, der im Fall der ermordeten Frau ermittelt. Aus Sicht von Emma, einer jungen Frau, deren Mutter kürzlich verstorben ist und aus Sicht von Hanne.
Emma hat einen Liebhaber. Aber auch ein Problem. Denn Jesper ist ihr Chef. Deshalb muss er seine Liebe zu ihr verheimlichen. Emma ist von Jesper besessen. Offenbar wollte er sich gerade mit Emma verloben, als er spurlos verschwand.
Wer ist die ermordete Frau? Ist Jesper der Täter? Und wo ist die Verbindung zum Cold Case?
„Wenn das Eis bricht“ ist ein überaus fesselnder und raffiniert konstruierter Thriller mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen bis zum unerwarteten Ende. Camilla Grebe zeigt auch, dass sie mit den Erwartungen der Leser durchaus spielen und die Dinge wenden kann. So bleiben Täter und Motiv bis zum Ende unklar.
„Behutsam entfaltet Camilla Grebe ‚Wenn das Eis bricht‘ zu einem vielschichtigen und psychologisch nuancierten Thriller. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie - bis sie mit voller Wucht zuschlägt.“ ARNE DAHL

Fazit: Vielschichtig und psychologisch nuanciert. Starker Stoff. So muss Thriller!