Fesselnd oder langatmig?

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waterlilly Avatar

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Anna findet ihren Freund Ludwig im Bett – nach einem Selbstmordversuch hat er das Bewusstsein verloren. Entgegen der zu erwartenden Reaktion verzichtet Anna darauf einen Arzt zu rufen. Sie setzt sich neben Ludwig und beginnt zu reden. All die Worte, die bisher ungesagt blieben, keine passende Gelegenheit fanden, quellen nun an die Oberfläche.

In einem langen Monolog berichtet Anna dem schweigenden Ludwig von ihrem Leben, ihrer Vergangenheit und nicht zuletzt von all seinen verqueren Eigenschaften, an denen sie sich stört.

 

„Wenn die Nacht am Stillsten ist“ von Arezu Weitholz ist ein besonderer Roman. Mehr die Rede einer ungehörten Frau denn eine fortlaufende Geschichte. Durch den Monologstil lesen sich die ersten Seiten etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt keine weiteren Figuren die mit Anna agieren. Dennoch zieht der Roman, durch die Lebendigkeit der von Arezu Weitholz verwendeten Sprache, den Leser schnell in seinen Bann. In bildgewaltigen Worten formuliert sie Annas Gedanken. Damit scheint sie meine Erwartungen, die ich an diesen Roman hatte, zu erfüllen.

Da die Autorin schon für diverse namhaften deutschen Künstler Texte verfasste, rechnete ich hier mit einem lyrischen Werk.

 

Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob dieses einseitige Gespräch auf Dauer nicht etwas eintönig werden könnte.