Am Ende ging es um den Moment

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schliesi Avatar

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Inhalt:

Anna findet ihren Freund Ludwig im Bett, er hat eine hohe Dosis Schlaftabletten genommen. Sie ruft keinen Notarzt, wie man es erwarten würde, sondern setzt sich zu ihm ans Bett und beginnt aus ihrem Leben zu erzählen, Dinge von denen Ludwigs nichts weiß und auch nichts ahnt. Ludwigs Welt schien immer vollkommen, hier passte Anna eigentlich nicht hinein. Anna musste ihre Beziehung zu Ludwig immer geheimhalten, weil er es so wollte, nun bricht alles aus ihr heraus und sie erzählt Ludwig alles, was sie ihm schon immer sagen wollte.

Meine Meinung:

Der Roman hat mich einerseits gefühlsmäßig sehr berührt, anderseits waren Annas Erzählungen und Ausschweifungen teilweise einfach zu lang und nicht enden wollend. Manchmal wäre weniger auf jeden Fall mehr gewesen. Teilweise plätschern Annas Erzählungen nur so dahin und ich hatte Mühe mich zu konzentrieren und beim Lesen zu bleiben. Manchmal lies mich die Handlung aber auch aufhorchen und oftmals blieb ich nachdenklich zurück. Gut recherchiert und ausdrucksstark sind die Erzählungen über Annas Mutter im Altenheim, diese Passage lies mich aufhorchen und die ansonsten recht getrübte Stimmung etwas aufleben. Ich hatte mir von diesem Roman leider mehr erhofft, Annas Monolog war anfangs noch originell und mitreißend, doch mehr und mehr schläferte mich dann die einkehrende Monotonie ein. Die Idee ist auf jeden Fall sehr originell, doch die Umsetzung hat nicht so ganz meinen Geschmack getroffen, dafür waren mir Anna und Ludwig als Paar einfach zu gegensätzlich und zu dramatisch.