Am Ende zählt der Moment

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dartmaus Avatar

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Das Cover des Buches ist auffallend, allerdings meiner Meinung nach nicht ganz passend zum Inhalt. Aber das ist ja Geschmacksache.
Zur Geschichte : Anna findet ihren Ex-Freund im Koma liegend in seiner Wohnung. Neben ihm einige Röhrchen Schlaftabletten. Bevor sie sich entschliesst einen Krankenwagen zu rufen, da sie nicht weiss ob er das wirklich will, beginnt sie ihre 8 monatige Beziehung aufzuarbeiten. sie erzählt Ludwig alles, was sie in den letzten Monaten verschwiegen hat. Von ihrem Aufenthalt in Südafrika, ihrer Drogenkarriere, ihrem Gefängnisaufenthalt, ihrem Fisch, ihrer verrückten Mutter, die mit dem Selbstmord von Annas Vater nicht zurechtkam und nun in einem Pflegeheim lebt. Einfach alles, was sie sich nie getraut dem perfekten Ludwig zu erzählen. Ausserdem gibt sie ihm Einblick in Ihre Gefühle und stellt ihm Fragen zu seinen. Ausserdem erzählt Anna, wie der Anfang vom Ende war.

Meine Meinung: Anfangs dachte ich, das es sich um ein wirklich gutes Buch handeln würde, doch leider hat es mehr versprochen, als es wirklich ist. Annas Monolog wird mit er Zeit langweilig. Immer die gleiche Leier, wie schlecht ihr doch das Leben mitspielt. Auch die Geheimhaltung ihrer Beziehung zu Ludwig ist nicht ganz verständlich. Wo liegt das Problem? Sie arbeiten zusammen. Na und? Das geht heute ganz vielen Leuten so?
Interessant fand ich allerdings die Darstellung des Alten- und Pflegeheims der Mutter. Obwohl es sich wohl um ein teureres handelt und eines der besseren sein soll, erkennt man auch hier den Pflegenotstand. Die Alten und Kranken werden oft sich selbst überlassen und nur die die regelmaessig Besuch bekommen, können sich glücklich schätzen. Aber ansonsten wird Massenabfertigung betrieben. Diese Erzählungen waren das interessanteste aber auch traurigste am ganzen Roman.

Mein Fazit: Ein Roman, den man lesen kann aber nicht muss. Aufgrund der realistischen Darstellung der Situation in Pflegeheimen, vergebe ich trotzdem 3 Punkte, denn dafür musste man wahrscheinlich richtig gut recherchieren. Also insgesamt keine leichte Kost, trotz der nur 276 Seiten.