Poetischer Monolog über das Leben

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lora Avatar

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Schon das Cover mit den beiden stilisierten Gesichtern ist ungewöhnlich: es zeigt zwei Menschen, die sich nah sind und doch nicht nah kommen, die Fehlenden Münder deuten vielleicht auf fehlende Kommunikation hin - dazu der Klappentext - macht mich neugierig.

Der erste Teil des Buches erzählt in einer sehr behutsamen poetischen Sprache von Anna, die am Bett ihres Freundes sitzt, der einen Selbstmordversuch unternommen hat. Sie erzählt ihm all das, was sie ihm nie gesagt hat, was sie über ihn weiß, was ihr im Leben wichtig ist, viel über die Musik, die ihr Leben prägt... Warum Ludwig, der ein erfolgreicher Machertyp ist, überhaupt sterben will, bleibt offen, ebenso, ob Anna noch einen Notarzt ruft und Ludwig gerettet wird. Im zweiten Teil wird vom Tag zuvor berichtet, diesmal nicht aus der Ich-Perspektive. Man erfährt, dass sich Ludwig von Anna getrennt hat und viel über Annas Leben; ihre Zeit in Südafrika, ihren Fisch, das Kennenlernen mit Ludwig.

Mir war es, offen gesagt, zu wenig Handlung, zu viel Grübelei. Eigentlich ist das Buch ein interessanter Anstoß, sich mit dem Wert des Lebens auseinander zu setzen, aber der schreibstil hat mich nicht packen können.