Wenn die Nacht am längsten ist ...

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esposa1969 Avatar

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Erfahrungen:
Also die ersten 48 Seiten sind für mich (gääääähn) furchtbar langweilig. Sie (Anna) führt quasi einen Monolog mit einem der entweder nur schläft oder schon am Sterben ist (weil er zu viele Tabletten eingenommen hat). Geschrieben so, als würde Sie einen laaaaangen (viel zu langen) Brief verfassen. Die Frage, ob sie einen Notarzt rufen soll, stellt sie sich zwar, aber im Sinne von "das hätte er vielleicht gar nicht gewollt!"
Sie sitzt da seelenruhig neben einem - der sie wahrscheinlich nicht hört - und quakt vor sich hin: "Du liegts hier und atmest .... Aber du bist doch derjenige, der jetzt nicht bei mir ist ... und jetzt soll ich dir glauben, dass du sterben willst? .... "
Ausserdem finde ich - ich bin wirklich nicht prüde - viele Zeilen auch irgendwie ein wenig ordinär.

S. 22 "... Warum bin ich in dieses Scheißmeer gesprungen?"
S. 25 " ... wie ich dazu käme. mir von dieser Fotze was vorlügen zu lassen."
S: 37 " ... er hätte Pickel am Arsch"
S. 42 " ... mansche Menschen sterben ohne zu wissen, wie sich ein orgasmus anfühlt."
Also ich weiss nicht. Ich rede mit Freundinnen über solche Themen, aber lesen mag ich darüber nicht.

Dann ab etwa S. 48, da ssich bis dahin zog wie Kaugummi, wird dann kein Monolog mehr in der ersten Person geführt. Ich habe das, ich denke das, ich habe doch dies und ich jeden... dann endlich beginnt die"Liebesgeschichte" zwische Anna und Ludwig.
Ohne Kapitel, ohne Überschriften, ohne, dass der Leser, weiss, was ihn als nächstes erwartet. Es wird erzählt (dieses mal nicht mehr in der 1. Person, sondern in der 3. Person) wie Anna und Ludwig sich eher zufällig kennengelernt haben, wie sie ihr Leben vor ihm verbracht hat und er das seine. Alles in allem echt nicht besonders spannend oder packend. Zwischendurch wird von ihrer Mutter berichtet, die sie im Altenheim besucht. Obwohl das Buch gerade erst erschienen ist, scheint die Währung da noch Mark zu sein. Verstehe ich nicht.

An einem Abend hatte ich die Hälfte des Buches bereits durch. Nicht etwa, weil es so besonders packend war, sondern weil es so langweilig war, dass ich die Zeilen nur noch grob überflog. Wenn ich ehrlich bin las ich, und dachte dabei an andere Dinge, habe die Buchstaben zwar gelesen, aber war gar nicht bei dem Buch, weil ich nur schnell durch diesen langweiligen Monolog kommen wollte. Ich dachte diese Nacht ginge nie zu Ende und dieser Monolog erst recht nie.
Wenn die Nacht am längsten ist ... weil man einfach mit dem Lesen nur voran kommt, wenn man über die Zeilen liest. Wie gesagt der zweite Teil ist ohne Kapitel ohne Unterteilungen ohne Überschriften.

Anna´s Beziehung zu Ludwig wird beschrieben, Unwichtigkeiten, was sie egrade isst, trinkt, oder dass ihr Goldfisch gestorben ist. Dann plötzlich endet das Buch so abrupt und fast schon unerklärlich, so wie das Buch auch angefangen hat. Irgendwie hat Ludwig Mist in der Firma gebaut und ruft sie dann an und sie ahnt Böses ....
Jedenfalls war das Buch so langweilig wie ein Stummfilm und ich bin eigentlich froh damit durch zu sein.

Vielen Dank für´s Lesen, Bewerten und Kommentieren!
by esposa1969 (auch für andere Plattformen)