Wenn die Nacht am stillsten ist

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schwarze-katze Avatar

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Anna sitzt am Bett von Ludwig. Dieser wollte sich mit Tabletten das Leben nehmen. Anna kann nicht verstehen,
warum er so etwas getan hat. Sie denkt über ihr Leben nach. Sie hat schon viel Schlimmes erlebt: den Selbstmord
ihres Vaters, die Depressionen ihrer Mutter, ihre Drogenprobleme. Auch die Beziehung zu Ludwig war nicht immer leicht.
Nun ist Anna an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, wo sie einfach nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll...

Das Buch ist eingeteilt in zwei Teile. Im ersten Teil sitzt Anna am Bett von Ludwig und redet mit ihm. In diesem Teil
ist der Roman in der Ich-Form geschrieben.
Der zweite Teil berichtet vom Tag davor. Die Autorin wechselt hier die Erzählperspektive in die dritte Form.
Das ist leider etwas verwirrend. Sie beschreibt, wie Anna ins Altenheim fährt zu ihrer Mutter. Auf dem Weg denkt sie
lange über ihr Leben und ihre Beziehung zu Ludwig nach. In Rückblenden wird erzählt, wie sie und Ludwig sich
kennengelernt haben und wie sich ihre Beziehung entwickelt hat. Leider macht das die Geschichte etwas langatmig.

Das Buch konnte mich leider nicht fesseln. Die Autorin hält sich viel zu sehr mit Unwichtigkeiten auf und schweift
immer wieder ab. Sie verzettelt sich in zahllosen Rückblenden. Eine richtige Handlung gibt es in dem Roman nicht.
Es passiert so gut wie nichts. Das eigentliche Thema um das es gehen sollte, der Selbstmordversuch von Ludwig,
wird immer mehr zur Nebensache. Außerdem erscheinen viele Dinge unrealistisch und unlogisch. Anna findet Ludwig
und die Tabletten, und setzt sich an sein Bett und erzählt von ihrem Leben, statt einen Notarzt zu rufen. Das fand ich
recht befremdlich. Der Schreibstil der Autorin wirkt oftmals derb und unangenehm. Auch der Schluss war nicht schön.
Ein richtiges Ende gibt es nicht, das Buch hört irgendwann mittendrin einfach auf. Am Ende bleiben dann sehr viele
Fragen offen.

Von dem Buch hätte ich mehr erwartet und war etwas enttäuscht. Das Thema hätte sehr viel Potential und man hätte
sicher mehr daraus machen können. Ich kann es leider nicht weiterempfehlen.