Generationskonflikte
Die alleinerziehende Lisa ist zum ersten Mal von ihrem 6jährigen Sohn Paul getrennt, und das direkt für die gesamte Zeit der Sommerferien. Erst jetzt merkt sie, dass sie sich als Individuum völlig aus den Augen verloren hat. Anne Stern versteht es hervorragend, den Konflikt einer Frau darzustellen, die plötzlich keine Mutterpflichten mehr hat und sich gezwungen sieht, sich mit ihrem Leben und ihrer Vergangenheit auseinander zu setzten. Denn die Beziehung zu ihrer eigene Mutter Barbara ist sehr belastet. Und noch weiter zurück gehen die Probleme unter den Generationen, denn Barbaras Vater löste als Nazi die Schwierigkeiten in der Familie aus. Man spricht nicht über Vergangenes, Probleme werden unter den Teppich gekehrt. Mutig versucht Lisa, sich der Scham und dem Schweigen aus der Vergangenheit zu stellen und sich dabei selber zu finden.
Nicht nur um das Verhältnis von Lisa zu ihrer Mutter und ihrem Großvater geht es hier, sondern zugleich gibt es noch zwei interessante Nebencharaktere mit ähnlichen Problemen. Auch die ruppige Ute hat keinen Zugang zu ihrem Vater, der mit seinen eigenen Dämonen aus dem Krieg kämpft. Die Schicksale von Vater und Tochter sind mit ebenfalls beim Lesen stark unter die Haut gegangen.
In einem angenehmen Schreibstil und mit großer Empathie erzählt die Autorin von den Problemen einer gestressten Mutter, einer verschwiegenen Großmutter, der Schuld der Vorfahren und immer wieder von der Gefahr der fehlenden Kommunikation. Man leidet mit Lisa, ihrer Sehnsucht nach Paul und einem selbstbestimmten Leben. Genauso fühlt man mit Ute, schaut hinter die barsche und zornige Fassade. Die Charakter sind interessant und realistisch und damit weit entfernt davon, perfekt zu sein.
Ein toller Roman mit vielen Facetten, intensiv und berührend. Eine unbedingte Leseempfehlung für alt und jung, Frauen und Männer.
Nicht nur um das Verhältnis von Lisa zu ihrer Mutter und ihrem Großvater geht es hier, sondern zugleich gibt es noch zwei interessante Nebencharaktere mit ähnlichen Problemen. Auch die ruppige Ute hat keinen Zugang zu ihrem Vater, der mit seinen eigenen Dämonen aus dem Krieg kämpft. Die Schicksale von Vater und Tochter sind mit ebenfalls beim Lesen stark unter die Haut gegangen.
In einem angenehmen Schreibstil und mit großer Empathie erzählt die Autorin von den Problemen einer gestressten Mutter, einer verschwiegenen Großmutter, der Schuld der Vorfahren und immer wieder von der Gefahr der fehlenden Kommunikation. Man leidet mit Lisa, ihrer Sehnsucht nach Paul und einem selbstbestimmten Leben. Genauso fühlt man mit Ute, schaut hinter die barsche und zornige Fassade. Die Charakter sind interessant und realistisch und damit weit entfernt davon, perfekt zu sein.
Ein toller Roman mit vielen Facetten, intensiv und berührend. Eine unbedingte Leseempfehlung für alt und jung, Frauen und Männer.