Sich den Dämonen stellen
Der neue Roman von Anne Stern wurde vom Aufbau-Verlag in einem zitronengelben Hardcover, weißen Lesebändchen und einem bezaubernden Schutzumschlag herausgegeben, der ein Gemälde nach dem Kunstwerk des amerikanischen Impressionisten David Hettinger „Under the appletree“ zeigt. Damit entstand eine insgesamt sehr schöne und stimmige Buchgestaltung.
Anne Stern schildert anhand von zwei Frauen, wie sich die Erziehung und die Beziehung zu den Eltern bis in das Erwachsenenleben auswirken.
Da ist einmal die Musiklehrerin Lisa, die durch die anspruchsvolle und unnahbare Mutter nur wenig Selbstvertrauen entwickeln konnte. Als sie selbst Mutter wird, nehmen Ängste etwas falsch zu machen und nicht zu genügen zu, wirken sich auf ihre Beziehungen und berufliche Entwicklung aus. Aber auch die Mutter hat eine Vorgeschichte, die ihr Leben geprägt hat.
Und es gibt die kranke Ute, getrieben von einem Pflichtgefühl und gefangen in Traditionen, die zusammen mit ihrem durch die Fluchterlebnisse im 2. Weltkrieg traumatisierten Vater zusammenlebt.
Der Beruf des Vaters, der Geigenbau, und die Lebensgrundlage von Ute, der Obstanbau und Vermarktung, bringt beide Frauen zusammen.
Was ein leichter, vielleicht sogar seichter Unterhaltungsroman sein könnte, wird durch die Frage nach der Art von Bewältigung erlebter Trauma und prägenden Erfahrungen, eine sehr viel gehaltvollere, tiefere Lektüre. Soll man sich seinen Dämonen stellen oder sie verdrängen?
Anne Stern gelingt eine äußerst atmosphärische Sommergeschichte, die flüssig zu lesen ist. Ihre Personen sind im Wesentlichen authentisch, nur die Zerrissenheit Lisas zwischen Mutterschaft und Freiheitsdrang war mir etwas zu übersteigert. Insgesamt aber ein unterhaltsames Buch mit Niveau.
Anne Stern schildert anhand von zwei Frauen, wie sich die Erziehung und die Beziehung zu den Eltern bis in das Erwachsenenleben auswirken.
Da ist einmal die Musiklehrerin Lisa, die durch die anspruchsvolle und unnahbare Mutter nur wenig Selbstvertrauen entwickeln konnte. Als sie selbst Mutter wird, nehmen Ängste etwas falsch zu machen und nicht zu genügen zu, wirken sich auf ihre Beziehungen und berufliche Entwicklung aus. Aber auch die Mutter hat eine Vorgeschichte, die ihr Leben geprägt hat.
Und es gibt die kranke Ute, getrieben von einem Pflichtgefühl und gefangen in Traditionen, die zusammen mit ihrem durch die Fluchterlebnisse im 2. Weltkrieg traumatisierten Vater zusammenlebt.
Der Beruf des Vaters, der Geigenbau, und die Lebensgrundlage von Ute, der Obstanbau und Vermarktung, bringt beide Frauen zusammen.
Was ein leichter, vielleicht sogar seichter Unterhaltungsroman sein könnte, wird durch die Frage nach der Art von Bewältigung erlebter Trauma und prägenden Erfahrungen, eine sehr viel gehaltvollere, tiefere Lektüre. Soll man sich seinen Dämonen stellen oder sie verdrängen?
Anne Stern gelingt eine äußerst atmosphärische Sommergeschichte, die flüssig zu lesen ist. Ihre Personen sind im Wesentlichen authentisch, nur die Zerrissenheit Lisas zwischen Mutterschaft und Freiheitsdrang war mir etwas zu übersteigert. Insgesamt aber ein unterhaltsames Buch mit Niveau.