Sommerliche Identitätssuche
Lisa ist Ende dreißig, Lehrerin und alleinerziehende Mutter eines sechsjährigen Kindes. Die Sommerferien stehen bevor, und zum ersten Mal wird ihr Sohn Paul mehrere Wochen am Stück bei seinem Vater verbringen. Diese bevorstehende freie Zeit ist für Lisa ein großer Luxus, löst aber auch Ängste aus. Denn wer ist sie eigentlich, wenn sie nicht gerade Mutter, Tochter oder Lehrerin ist?
Anne Stern schreibt sehr ehrlich und feinfühlig über Mutterschaft mit all ihren Konsequenzen. Sie thematisiert Mental Load, die ungleichen Maßstäbe, an denen Väter und Mütter gemessen werden, die Gefahr, sich selbst in der Elternrolle zu verlieren, die gewaltige Liebe, Nähe und manchmal auch Überforderung im Zusammenleben mit einem Kind. Ich habe mir viele Sätze und Seiten markiert.
Neben Lisas Rolle als Mutter wird auch das komplizierte, von Schweigen und Distanz geprägte Verhältnis zu ihrer eigener Mutter beleuchtet. Sie begegnet außerdem der schwer kranken Obstbäuerin Ute – eine interessante Figur, die leider etwas blass bleibt. Ein weiterer Aspekt des Buches ist Lisas Liebe zur Musik und die düstere Geschichte ihrer alten Geige. Trotz der vielen Themen wirkte die Geschichte nicht überladen.
Manche von Lisas Gedankengängen empfand ich nach einer Weile ein wenig redundant, trotzdem hat mir gerade der Teil ihrer Identitätssuche sehr gefallen. Insgesamt ist „Wenn die Tage länger werden“ ein berührendes und gelungenes Buch. Anne Stern schafft eine schöne, sommerliche Atmosphäre und eine gewisse Leichtigkeit. Ein Buch, das ich gern gelesen habe, dessen Eindrücke teilweise jedoch auch schon wieder verblassen. Ich empfehle es als leichten, aber keineswegs seichten Sommerroman mit Tiefgang.
Anne Stern schreibt sehr ehrlich und feinfühlig über Mutterschaft mit all ihren Konsequenzen. Sie thematisiert Mental Load, die ungleichen Maßstäbe, an denen Väter und Mütter gemessen werden, die Gefahr, sich selbst in der Elternrolle zu verlieren, die gewaltige Liebe, Nähe und manchmal auch Überforderung im Zusammenleben mit einem Kind. Ich habe mir viele Sätze und Seiten markiert.
Neben Lisas Rolle als Mutter wird auch das komplizierte, von Schweigen und Distanz geprägte Verhältnis zu ihrer eigener Mutter beleuchtet. Sie begegnet außerdem der schwer kranken Obstbäuerin Ute – eine interessante Figur, die leider etwas blass bleibt. Ein weiterer Aspekt des Buches ist Lisas Liebe zur Musik und die düstere Geschichte ihrer alten Geige. Trotz der vielen Themen wirkte die Geschichte nicht überladen.
Manche von Lisas Gedankengängen empfand ich nach einer Weile ein wenig redundant, trotzdem hat mir gerade der Teil ihrer Identitätssuche sehr gefallen. Insgesamt ist „Wenn die Tage länger werden“ ein berührendes und gelungenes Buch. Anne Stern schafft eine schöne, sommerliche Atmosphäre und eine gewisse Leichtigkeit. Ein Buch, das ich gern gelesen habe, dessen Eindrücke teilweise jedoch auch schon wieder verblassen. Ich empfehle es als leichten, aber keineswegs seichten Sommerroman mit Tiefgang.