Zu viele Themen
Ich war mit großen Erwartungen an den Roman herangegangen, weil mir das Cover sehr gut gefällt und der Klappentext eine interessante Story verspricht.
Lisa ist alleinerziehende Mutter des sechsjährigen Paul. Nun wird sie, da er mit seinem Vater verreist, zum ersten mal seit Pauls Geburt ein paar Wochen alleine daheim in Freiburg verbringen. Sie beschließt, ihre alte Geige restaurieren zu lassen und lernt so den alten Geigenbauer Hans und seine an Krebs erkrankte Tochter Ute kennen. Hinter der Geige steckt ein Geheimnis, dem Lisa nun nachgeht.
Von Anfang an ging mir Lisa auf die Nerven mit ihrer ständigen Unzufriedenheit und ihren übertriebenen Selbstzweifeln. Ihr Leben sind für sie nur Pflichten und Funktionieren. Bei einem Satz auf S. 184 musste ich besonders schlucken: "Genau das war Elternschaft, sich gegen den eigenen Fluchtinstinkt zu stemmen und ihm zu widerstehen, Tag für Tag."
Insgesamt gefiel mir der Schreibstil, aber manche Metaphern haben mich gestört: Wasser ist wie flüssiges Silber, und die Landschaft liegt abends wie geschmolzenes Quecksilber da. Auch manche Versuche, eine Stimmung oder Gefühl zu beschreiben, finde ich irgendwie daneben, zum Beispiel auf S. 334: "...dieses Gefühl...sich an der Freiheit wund zu scheuern, weil sie nur allzu schnell in Einsamkeit umschlug".
Insgesamt wurden in diesem Buch einfach zu viele Themen gleichzeitig angesprochen: Krankheit, Muttersein, die Zeit des Nationalsozialismus, Schuld, Flucht vor dem Krieg, "Wiedergutmachung", gescheiterte Beziehungen, Einsamkeit, der rätselhafte Tod des Vaters, Mutter-Tochter-Beziehung,... und natürlich auch noch eine Liebesgeschichte.
Auch das Lokalkolorit, das einem beim Lesen aufgezwungen wird, mag ich nicht. Dass genau benannt wird, wo genau Lisa sitzt oder herumfährt, ist vielleicht ganz nett für Leute, die Freiburg kennen, und vielleicht verkauft sich das Buch dann dort besonders gut, aber total unnötig.
Der Titel stimmt ja nicht: Im August werden die Tage ja schon wieder kürzer.
Aber vielleicht bin ich auch nur deshalb so kritisch dem ganzen Buch gegenüber, weil mir die Hauptperson von Anfang bis Ende unsympathisch war.
Lisa ist alleinerziehende Mutter des sechsjährigen Paul. Nun wird sie, da er mit seinem Vater verreist, zum ersten mal seit Pauls Geburt ein paar Wochen alleine daheim in Freiburg verbringen. Sie beschließt, ihre alte Geige restaurieren zu lassen und lernt so den alten Geigenbauer Hans und seine an Krebs erkrankte Tochter Ute kennen. Hinter der Geige steckt ein Geheimnis, dem Lisa nun nachgeht.
Von Anfang an ging mir Lisa auf die Nerven mit ihrer ständigen Unzufriedenheit und ihren übertriebenen Selbstzweifeln. Ihr Leben sind für sie nur Pflichten und Funktionieren. Bei einem Satz auf S. 184 musste ich besonders schlucken: "Genau das war Elternschaft, sich gegen den eigenen Fluchtinstinkt zu stemmen und ihm zu widerstehen, Tag für Tag."
Insgesamt gefiel mir der Schreibstil, aber manche Metaphern haben mich gestört: Wasser ist wie flüssiges Silber, und die Landschaft liegt abends wie geschmolzenes Quecksilber da. Auch manche Versuche, eine Stimmung oder Gefühl zu beschreiben, finde ich irgendwie daneben, zum Beispiel auf S. 334: "...dieses Gefühl...sich an der Freiheit wund zu scheuern, weil sie nur allzu schnell in Einsamkeit umschlug".
Insgesamt wurden in diesem Buch einfach zu viele Themen gleichzeitig angesprochen: Krankheit, Muttersein, die Zeit des Nationalsozialismus, Schuld, Flucht vor dem Krieg, "Wiedergutmachung", gescheiterte Beziehungen, Einsamkeit, der rätselhafte Tod des Vaters, Mutter-Tochter-Beziehung,... und natürlich auch noch eine Liebesgeschichte.
Auch das Lokalkolorit, das einem beim Lesen aufgezwungen wird, mag ich nicht. Dass genau benannt wird, wo genau Lisa sitzt oder herumfährt, ist vielleicht ganz nett für Leute, die Freiburg kennen, und vielleicht verkauft sich das Buch dann dort besonders gut, aber total unnötig.
Der Titel stimmt ja nicht: Im August werden die Tage ja schon wieder kürzer.
Aber vielleicht bin ich auch nur deshalb so kritisch dem ganzen Buch gegenüber, weil mir die Hauptperson von Anfang bis Ende unsympathisch war.