Bedrückend

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Ausgehend vom Cover ist der Leser zunächst ratlos. Eine zauberhafte Liebesgeschichte in der Großstadt? Eine unkonventionelle, exzentrische Kunstliebhaberin naiver Kunst? Das bleibt offen.
Der Einstieg in die Geschichte mit einem schon fast fordernden Bewerbungsschreiben erhellt nicht, worum es geht. Das folgt derart abrupt, dass der Leser sprachlos überrascht seine Augen über die Zeilen fliegen lässt und eigentlich die ganze Zeit nicht fassen kann, worum es wirklich geht. Die Tatsache, dass die schreibende, kranke Person ziemlich "locker" mit ihrer Krankheit und der damit bedingten kurzen Lebensdauer umgeht, wirkt befremdlich auf den Leser. Als wäre er von einer sonnenbeschienen Klippe über ruhiger See in ein graues, sturmgepeitschtes Meer gestoßen worden.
Solchermaßen beunruhigt wird der Leser mit einem fiesen Cliffhanger aus der Leseprobe entlassen und ist sich nicht mal sicher, ob er wirklich weiterlesen möchte oder nicht.