Wenn Ende gut fertig, ist man froh

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nirtak Avatar

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Ein erfolgloser Autor und seine ukrainische Putzfrau (ja, sie will Putzfrau genannt werden) lesen ein behindertes Mädchen auf und versuchen aufzuklären, woher sie kommt und zu wem sie gehört. Das tönt ja schon mal gut.

Es fängt auch gut an. Man lernt den Dichter kennen, der wirklich grottenschlecht schreibt, seine Putzfrau, die ihn mit Schreibratschlägen, russischen Klassikern und ukrainischen Sprichwörtern, die nicht immer Sinn machen zur Seite steht. Dazu kommt ein klappriges Wohnmobil, sein liebestoller Vater, eine übergewichtige gemoppte Polizistin, ein paar Freunde und eine kartenspielende Seniorenrunde.

Das ganze könnte witzig sein und ist es zeitweise auch (zum Beispiel, als er ohne Punkt und Komma spricht). Aber der Schreiberling ist so grottenschlecht und begriffsstutzig, fängt Sätze an, die er aus lauter Verklemmtheit oder Unvermögen nicht beendet (die ... nerven in der Menge wirklich) und mit der Zeit habe ich mich nur noch gefragt, wieviel Seiten ich noch vor mir habe. Die Putzfrau hat den Durchblick, was auf die Dauer auch langweilig ist. Und der Rest ist Klischee Das Ende ist gut, aber voraussehbar.

Ich lese gerne lustige Bücher und auch gern banale, es muss nicht immer hochstehend sein. Aber wenn man Klüpfel mit z. B. Safier vergleicht, befinden sich dazwischen Welten.